Neuburg
Stadträtin Opfer eines Hackers

25.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:41 Uhr

Neuburg (pes) Elfriede Müller ist offenbar Opfer eines Computerhackers geworden, der die Daten der Neuburger CSU-Stadträtin ausgespäht hat. Unterzeichnet mit dem Namen der Kommunalpolitikerin versandte der Betrüger am Samstagmorgen, 7.58 Uhr, eine ominöse Mail über den Verteiler der Stadträtin.

Darin heißt es, sie sitze im schottischen Edinburgh fest, nachdem sie ihre Handtasche samt Pass und Kreditkarte verloren habe, und brauche dringend Geld für die Begleichung der Hotelrechnung und den Kauf eines Flugtickets. Der Unbekannte bittet im Namen Müllers darum, mit ihm per Mail Kontakt aufzunehmen. Dann werde er Details angeben, wie man ihm das Geld zukommen lassen könne.

„Das war eine böse Überraschung“, sagt Elfriede Müller, die das Wochenende zuhause in Laisacker und in der Arbeit verbracht hat. Als Freunde Samstagfrüh besorgt bei ihr anriefen, keimte in ihr bereits der Verdacht, dass sich jemand an ihrem Computer zu schaffen gemacht habe. Bestimmt 25 Mal habe das Telefon geklingelt, „es war eine Welle der Hilfsbereitschaft“. Selbst der Sèter Partnerschaftskomiteevorsitzende Joseph Muller, den die ominöse Mail ebenfalls erreichte, habe sich bei ihr gemeldet und seine Hilfe angeboten. „Manche haben auch auf die Mail geantwortet“, erzählt Müller. Dann seien sie von dem Hacker angewiesen worden, ihm einen Betrag von zirka 900 Euro über Western Union zukommen zu lassen. „Auf keinen Fall auf den Aufruf reagieren“, appelliert die Stadträtin an alle Empfänger der mit Rechtschreibfehlern gespickten Zeilen.

„Der Betrüger hat bestimmt meine ganzen Mails geknackt“, meint Müller. Sämtliche Unterlagen ihrer politischen Arbeit seien verschwunden. Sie habe sich sofort eine neue E-Mail-Adresse zugelegt und auch die Polizei eingeschaltet. „Ich zeige das Ganze an“, erklärt sie. Außerdem wolle sie sich künftig besser gegen Hacker absichern und öfter mal das Passwort wechseln.