Stadträte wollen in den alten Bunker

05.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:05 Uhr

Schrobenhausen (jsp) Genauere Zahlen wollen die Mitglieder des Schrobenhausener Bauausschusses haben, bevor sie endgültig über den lange geplanten Anbau des Musikschulpavillons entscheiden. Außerdem wünschen sie sich ein Brandschutzkonzept und außerdem wollen sie sich den Pavillon samt darunterliegendem alten Luftschutzbunker erst einmal anschauen.

Zu pauschal und wenig aussagekräftig erschien den Kommunalpolitikern das Gesamtpaket, dass Architekt Peter Mießl im Bauausschuss vorstellte. Alles in allem würde der Anbau nebst neuer Heizung und Lüftung, zuzüglich Fahrstuhl rund 476 000 Euro kosten. Zwar sagte Mießl seinen Stadtratskollegen auch, dass nicht alles gemacht werden müsste. Doch der Anbau mit den nötigsten Dingen kostet nach Mießls Berechnungen schon 336 000 Euro.

Zu viel für manche Stadträte. Allen voran Jakob Mahl (Pro Sob) erinnerte sich mit Blick auf die Kostenberechnung ganz genau daran, warum er einen Kostendeckel von maximal 300 000 Euro gefordert habe. Nun sah er schon die befürchtete Kostenexplosion vor seinem geistigen Auge. Auch Paul Schnitzler (FW) konnte es nicht fassen: "Wir haben mal bei 80 000 Euro angefangen, jetzt sind wir schon bei 400 000 Euro", rechnete er seinen Kollegen im Sitzungssaal vor.

Die vorgelegte Kostenberechnung war auch Gerhard Winter (CSU) zu viel. Er fühle sich ob der gestiegenen Kosten nicht in der Lage, das im Bauausschuss einfach zu entscheiden. Darüber müsse nochmal nachgedacht und in den Fraktionen beraten werden. Außerdem wünschte sich Winter einen Vor-Ort-Termin des Ausschusses zusammen mit den Planern: "Dann können wir uns das auch alles besser vorstellen."

"Alle wollen doch den Anbau", versuchte Inge Eberle (CSU) ihre Kollegen auf das gemeinsame Projekt einzuschwören. Allerdings solle es von den Kosten her auch noch erschwinglich bleiben, forderte Eberle. Daher bat sie darum, den Stadträten eine detailliertere Kostenaufschlüsselung in der nächsten Sitzung zu überreichen.

Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) beendete die Debatte und vertagte das Thema. Am 8. April will sich der Bauausschuss den bestehenden Pavillon und den alten Luftschutzbunker, der künftig für Übungsräume genutzt werden soll, anschauen. Danach soll der Ausschuss eine Entscheidung über den Anbau fällen. Das letzte Wort in der Sache hat allerdings der Stadtrat.