Pfaffenhofen
Stadtpfarrer debütiert im Festzelt

Erste Volksfestpredigt von Peter Wagner vor tausend Gläubigen dreht sich um Zwischentöne beim Hören und Sprechen

06.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:50 Uhr

Für Stadtpfarrer Peter Wagner war die Eucharistiefeier im Festzelt eine Premiere in der Kreisstadt - Foto: Eibisch

Pfaffenhofen (em) Der Wirtshausbesuch nach dem sonntäglichen Gottesdienst ist früher üblich gewesen. Doch gestern lief es auf dem Volksfest in Pfaffenhofen umgekehrt: Pfarrer Peter Wagner hatte zur Eucharistiefeier ins Stiftl-Zelt eingeladen.

So brauchten die Gläubigen hinterher nur Liedzettel und Gesangbuch auf die Seite zu legen und die Getränkekarte in die Hand zu nehmen. Der Wechsel von Gottesdienst zum Frühschoppen ging nahtlos ineinander über.

Etwa tausend Katholiken machten sich auf den Weg ins Bierzelt, wo der neue Stadtpfarrer Wagner erstmals diesen besonderen Festgottesdienst leitete. In seiner Predigt, die sich um den Satz aus der Bibel „Er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen“ drehte, hob er die Zwischentöne beim Hören und Sprechen hervor, die oft zwischen Menschen mitschwingen würden. Mit einer kleinen Anekdote machte er das deutlich, in dem er von einem Mann sprach, der „allein beim Nennen seines Vornamens durch die Ehefrau am Ton wahrnahm, was jetzt auf ihn zukam – die Zwischentöne machten es ihm deutlich.“ Laute Lacher aus der Gemeinde zeigten, dass diese Aussage viele Anwesende bestätigen können.

Aufmerksam registrierten die Gläubigen, dass es in einem Gebet hieß: „Wir beten für alle, die auf der Flucht um ihr Leben kämpfen müssen.“ An anderer Stelle hieß es dann: „. . . für alle, die sich für ein friedliches Miteinander einsetzen“. Dass damit die aktuellen Flüchtlingsgeschehnisse aus Bürgerkriegsgebieten gemeint waren, war natürlich offensichtlich.