(kue)
Stadtgeflüster vom 7. Oktober 2017

06.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:23 Uhr

(kue) Wenn man zu der Generation gehört, die "radiotechnisch" mit Thomas Gottschalk von Bayern 3 zu Bayern 1 gewechselt ist, dann hat man die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, sich an dieser Stelle auch mal für die Zukunftschancen der reiferen Jahrgänge ins Zeug zu legen. Die Berufung von Josef "Jupp" Heynckes (Jahrgang 1945) zum FC-Bayern-Trainer ist uns dafür ein willkommener Anlass.

Reifere Gladbach-Fans werden sich gerne an die 218 Tore erinnern, die er als Stürmer zwischen 1963 und 1978 für die Borussen geschossen hat. Da werden sich die FCI-Verantwortlichen nach der nächsten Pleite fragen lassen müssen, wieso sie nicht auf bewährte Kräfte setzen und MTV-Trainerlegende Karsten Wettberg (Jahrgang 1941) engagieren. Das Salär, das der SV Donaustauf dem pensionierten Postoberamtsrat bezahlt, dürfte auch für den FCI erschwinglich sein. Wenn ihn die Oberpfälzer nicht ziehen lassen, dann könnte Wettberg zur Not auch zwei Vereine trainieren. Wenn seine Wikipedia-Vita stimmt, hat der Tausendsassa das Kunststück schon mal fertiggebracht - von 1974 bis 1980 beim TSV Obersüßbach und beim SV Saal.

Auf zwei Hochzeiten zu tanzen, das war auch für Politiker wie "Charming" Sepp Mißlbeck (Jahrgang 1944) nie ein Problem. Jetzt, da er seine Firma längst an seinen Sohn und inzwischen an Philippinen übergeben hat, ist es nur zu verständlich, dass der vitale 70er lieber eine eigene Partei gegründet hat, statt sich von den jungen Wilden seiner FW aufs Altenteil abschieben zu lassen. Wenn er dann 2020 als OB-Kandidat antritt, ist seiner UDI der Erfolg fast sicher - schon wegen der demografischen Entwicklung. Da können Spötter den Namen Unabhängige Demokaten so lange als "Untote Demokraten" verballhornen, wie sie wollen.