(peh)
Stadtgeflüster vom 4. Juli 2015

03.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

(peh) Mit seinen 66 Jahren könnte der Mann locker schon in Rente sein. Ohne Abzüge sogar. Schließlich hat er sein Leben lang gearbeitet.

Nachdem er 1967 die Verwaltungsprüfung für den mittleren Dienst absolviert hatte, ist er 1970 als Kommunalbeamter in den gehobenen Dienst (Amtsinspektor mit Besoldungsgruppe A 9) aufgestiegen. Aber konsequent auf den Oberamtsrat in Ingolstadt (immerhin A 13!) hinarbeiten, das wollte er dann irgendwie nicht.

Lieber hat er später immer wieder nur so zeitlich befristete Arbeitsaufträge angenommen. Mal hat er für einige Jahre in Berlin, mal in München oder zuletzt in Neuburg-Schrobenhausen gejobbt. Wenn er im GVZ in Ingolstadt wäre, würden die Gewerkschaften fast schon von prekärer Beschäftigung reden. Aber irgendwie scheint ihm das fast zu gefallen. Sonst würde er es ja nicht machen.

Nur zu gern würde man ja wissen, wer an diesem 4. Juli bei Horst Lorenz Seehofer alles anruft, um zu gratulieren. Was er für Geschenke erhält? Was es zum Essen gibt? Wie er diesen Tag verbringt? Und wie das überhaupt so ist, wenn jeder Geburtstag ein Unabhängigkeitstag ist – zumindest für die Amis. Ob er, wie einst George Washington, seinen Mannen die doppelte Ration Rum genehmigt? Ob’s eine Konfettiparade auf der Modelleisenbahn gibt? Oder vielleicht doch ein mehrfacher Salut von Bayerns Böllerschützen? Jetzt wäre ja der Festplatz von Gerolfing noch frei.

Wahrscheinlich lässt Horst Seehofer auf sämtlichen CSU-Kanälen Udo Jürgens laufen und freut sich diebisch. Wie heißt es doch so schön: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran. Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss, mit 66 Jahren, ist noch lang noch nicht Schluss.“ Alles Gute!