(sk)
Stadtgeflüster vom 31. Oktober 2015

30.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:37 Uhr

(sk) Es war ein stimmungsvoller und am Ende musikalisch berauschender Abend. Das Publikum im Festsaal forderte Zugabe um Zugabe. Erst nach „Smoke On The Water“ entließ die Audi-Bläserphilharmonie ihre Gäste voll des Glücks in die Schanzer Nacht.

Zu den begeisterten Zuhörern zählte neben Audi-Chef Rupert Stadler mit Gattin auch das Ehepaar Lösel. Gewohnheitsmäßig nahm der OB mit seiner Ehefrau auf zwei freien Stühlen mitten in der ersten Reihe Platz. Endlich zur Ruhe kommen und sich vom Zauber der Musik auf andere Gedanken bringen lassen! Das wäre nach der Stadtratsdebatte mit Springl, Stachel und Konfuzius eine Wohltat gewesen. Allein: Derlei Entspannung war dem Rathauschef zunächst nicht vergönnt. Franco Cesarinins „Festival Fanfare“ war wenige Takte alt, da stand plötzlich ein Ehepaar vor dem OB und wedelte mit zwei Karten. Der Klassiker! Lösel saß auf dem falschen Platz. Der Politiker, trotz seiner noch recht jungen Jahre diplomatisch bereits bestens geschult, gestand die unrechtmäßige Beschlagnahme der Premium-Plätze sofort und wich klaglos mit seiner Ehefrau auf den rechten Flügel aus. Nach der Pause nahm der vertriebene OB dann neben dem Ehepaar Stadler auf dem für ihn ursprünglich vorgesehenen Sitz Platz. Schuld an der „Reise nach Jerusalem“ war ein Malheur am Nachmittag. Lösel hatte sein Sakko bekleckert und musste sich daheim umziehen. Die Karten blieben aber im alten Anzug. Der OB ging davon aus, dass die Plätze in der ersten Reihe für ihn reserviert waren. Die Macht der Gewohnheit eben.