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Stadtgeflüster vom 31. Januar 2015

30.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:42 Uhr

(rh) Die integrierende Kraft der Christlich-Sozialen Union und ihrer führenden Repräsentanten hat sich seit Jahrzehnten im Freistaat bewährt. Männern wie Peter Schnell in Ingolstadt ist es zu verdanken, dass die unterschiedlichsten Volksgruppen wie Banater Schwaben, Russlanddeutsche oder türkischstämmige Zuwanderer auf bayerischem Boden heimisch wurden.

Die solcherart herzlich willkommen Geheißenen ließen es an Dankesbezeugungen nicht fehlen und bescherten der Partei zuverlässig Wahlergebnisse um die Zweidrittelmarke.

Seinen vollkommenen Ausdruck findet der Gedanke der Integration in Heimatminister Markus Söder, der das Amt des Ministerpräsidenten fest im Visier hat, obwohl er Mittelfranke ist. Aber auch in Kleinstädten wie dem niederbayerischen Geiselhöring ist man durchdrungen von der Idee der politischen Teilhabe über alle ethnischen Grenzen hinaus. Dort durften bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr 465 rumänische und polnische Erntehelfer ihre Stimmen abgeben. Das Kontingent ging zu hundert Prozent an die CSU, worüber sich besonders eine Spargelbäuerin freute, die für den Stadtrat kandidierte.

Leider hat die Justiz diese noble Geste der Integration völlig missverstanden. Als in Geiselhöring ruchbar wurde, dass bei der Abstimmung etwas nicht den Regeln entsprach, wertete die Staatsanwaltschaft die Vorgänge als beispiellose Wahlfälschung. An diesem Wochenende muss wiederholt werden – am besten gleich mit internationalen Wahlbeobachtern der OSZE.