(khh)
Stadtgeflüster vom 30. Dezember 2016

29.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:51 Uhr

(khh) Um Gotteswillen, was habe ich nur getan? Habe ich vergessen, mein soeben erworbenes Hemd zu bezahlen? Oder habe ich im Schuhgeschäft neue Boots probiert, die ich dann an der Kasse nicht ausgezogen habe? Ober habe ich gar nach dem Familienessen beim Lieblingsitaliener die Zeche geprellt? Nichts davon ist richtig!

Aber wieso habe ich dann gestern die E-Mail eines gewissen Carl Braun bekommen, seines Zeichens stellvertretender Sachbearbeiter der GiroPay AG? Dieser Herr teilt mir wortwörtlich mit: "Zu unserem Bedauern haben wir festgestellt, dass die Zahlungserinnerung . . . bis heute ergebnislos blieb. Jetzt bieten wir Ihnen hiermit letztmalig die Möglichkeit, den ausstehenden Betrag unseres Mandanten GiroPay AG zu decken. Aufgrund des bestehenden Zahlungsausstands sind Sie angewiesen, außerdem die durch unsere Tätigkeit entstandenen Kosten von 59,75 Euro zu bezahlen."

Weiter heißt es: "Bei Rückfragen oder Unklarheiten erwarten wir eine Kontaktaufnahme innerhalb von drei Tagen. Um zusätzliche Kosten auszuschließen, bitten wir Sie, den fälligen Betrag auf unser Bankkonto zu überweisen. Berücksichtigt wurden alle Buchungseingänge bis zum 23.12.2016. Die Überweisung erwarten wir bis zum 30.12.2016. Falls wir bis zum genannten Termin keine Überweisung verbuchen, sehen wir uns gezwungen, Ihren Mahnbescheid an ein Gericht abzugeben. Sämtliche damit verbundenen Zusatzkosten werden Sie tragen müssen." Unter dem Text stehen meine Personalien.

Nachdem der erste Schreck verdaut ist, fange ich an zu grübeln. Als DK-Reporter sieht man sich zwar mit mancher E-Mail zweifelhaften Inhalts konfrontiert - bei besagter elektronischer Post ist aber wirklich etwas faul. Das geht schon aus dem Betreff hervor: "WARNING: VIRUS REMOVED" heißt es da. Ich habe mir also offensichtlich fast einen Virus auf meinem Computer eingefangen. Da gibt es nur eine Lösung: E-Mail sofort löschen und ja keinen Anhang öffnen. Die Entfernen-Taste zu drücken ist übrigens auch bei manchen Mitteilungen von Ämtern, Behörden und Firmen angeraten.