(tsk)
Stadtgeflüster vom 29. Mai 2017

28.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

(tsk) Es ist eine ziemliche Schweinerei, die sich jedes Jahr aufs Neue ereignet. Ein Kollege hat es neulich auf den Punkt gebracht: Es geht um Baum-Sex. Da fliegen die Pollen auf der Suche nach einem geeigneten Sexualpartner wild durch die Luft und einem in die Augen, in die Nase oder sogar in den Mund.

Wir Allergiker sagen Danke! Und nach dem Baum-Sex ist es nicht vorbei. Am schlimmsten sind die Samen der Pappel, die von weißen, langen, flauschigen Haaren umgeben sind und besonders in den vergangenen Tagen auch durch Ingolstadt geblasen wurden, wo sie sich auf möglichst nährstoffreichem Boden niederlassen wollten. Wir fühlten uns wie in einem Schneegestöber - nur dass kein Sennenhund kam, um uns zu retten.

Zugegeben, am Samstag war die weiße Plage schon fast wieder abgeklungen, aber trotzdem war es angenehm, sich beim Einkauf für einige Zeit in einem wohltemperierten und pollenfreien Umfeld aufzuhalten. Wir hatten uns einen ganz neuen Supermarkt ausgesucht, und als Allererstes nutzten wir die Leergutrücknahme. Einer der drei Automaten war offensichtlich nicht funktionstüchtig. Der mittlere nahm die Flaschen an, verweigerte aber immer wieder bei einem Teil der eigentlich identischen Dosen eines Brausedrinkherstellers die Annahme. Der rechte Automat wiederum nahm die Flaschen, die ein Mann immer wieder aufs Neue hineinschob, nicht an. Nach einem Wechsel unserer Positionen akzeptierte dann der mittlere Automat die Flaschen des Mannes und der rechte unsere restlichen Dosen. Es war fast wie eine Allegorie auf die (pflanzlichen) Fortpflanzungsversuche: Es ist anstrengend, man versteht die Regeln nicht so ganz, aber irgendwann hat man es hinter sich gebracht.