(peh) Audiobranding nennen Fachleute den gezielten Einsatz von Tönen, Geräuschen oder Musik jedweder Form, um einen höchstmöglichen Wiedererkennungswert und Werbeeffekt zu erreichen. Die Melodie des Tatort wäre ein sehr bekanntes Beispiel dafür: Wenn Klaus Doldinger ins Saxofon bläst und Udo Lindenberg trommelt, weiß man, dass die Suche nach dem Mörder beginnt.
Einem derzeit stattfindenden überregionalen Großereignis geschuldet hat sich der Marktausschuss der Gemeinde Manching auf ein gemeinsames Erkennungssignal geeinigt. Dass es sich um das Barthelmarktlied handelt, dürfte nicht verwundern. Ja, so schaut wahre Identifikation aus! Und an dieser Stelle sei schon einmal vermerkt, dass die Ausschussmitglieder sich enorm engagieren und teilweise ihren Urlaub zur Organisation des Barthelmarktes opfern.
Wir wundern uns an dieser Stelle nur etwas, dass die Ingolstädter Ratsleute in dieser Beziehung da etwas hinterherhinken. Zumindest ist uns nichts von einem Klingelton bekannt. Dabei wäre das doch so praktisch: Wenn Salutschüsse am Handy ertönen, wüsste man als Stadtrat sofort: Jetzt ist der Wittmann-Albert dran, also Haltung annehmen und Meldung machen! Für den Sepp Mißlbeck wäre was zum Mitsingen genau richtig. Unser Vorschlag (und ganz ohne Hintergedanken) wäre "Ja, mia san mit'm Radl da". Der OB könnte sich sowas Rave-artiges aus dem Soundlabor von Audi designen lassen: Melodie wurscht, Hauptsache "Be smart" kommt irgendwo vor. Im Sinne der Identitätsstiftung wäre die SPD gut beraten, auf das Lied der Schanzer Stadtwache zurückzugreifen: "Wir lieben Bier, Met und Wein und kehren gerne in die Schenken ein." Und der Peter Springl? Der darf sich was von "Ton, Steine, Scherben" aussuchen. Oder einen Redeausschnitt von Ronald Reagan ("Mr. Gorbatschow, tear down this wall!"). Bleibt noch der Christian Lange. Für den ist uns spontan "Spiel mir das Lied vom Tod" eingefallen. Und der Schuhmann-Manfred? Der kriegt einen Beckenbauer-Mitschnitt: "Ja is' denn schon wieder Handy"
