(ada) Schade, dass VW kein amerikanisches Unternehmen ist. Nein, wir sind jetzt nicht verrückt geworden. Aber die Vorteile, die das hätte, sind einfach nicht zu übersehen.
Jetzt, wo der große amerikanische Philosoph und Weltenversteher Donald Trump zum nächsten amerikanischen Präsidenten gewählt wurde und in Kürze sein Amt antritt, würde bestimmt auch der leidige Abgas-Skandal plötzlich in einem ganz neuen Licht gesehen werden, vorausgesetzt VW wäre ein amerikanisches Unternehmen und seine Lenker wackere Amerikaner, die nichts anderes im Sinn hätten als ihr eigenes amerikanisches Wohlergehen.
So würde vermutlich ein Mann, der sich im Wahlkampf damit gebrüstet hat, seit Jahren keine Steuern zu zahlen, weil er alle entsprechenden Tricks kennt, Managern und Ingenieuren, die alle Tricks nutzen, um lästige und überflüssige Umweltgesetze zu umgehen, eher höchsten Respekt zollen, als sie und ihr stolzes Unternehmen durch vorlaute Behörden zu gängeln oder gar zur Rechenschaft ziehen zu lassen. Bestimmt hätte man da schnell eine Lücke in den Gesetzen gefunden, in die man den ganzen Skandal und alles, was dazugehört, verschwinden lassen würde. Der einzige Skandal wäre dann der, dass man sich beim Tricksen hat erwischen lassen.
Doch auch das wäre nicht schlimm. Sind Umweltgesetze in Trumps Augen doch ohnehin nur lästiger Firlefanz irgendwelcher unfähiger Politiker und der Klimawandel ein Schwindel oder eine Erfindung der Chinesen. Oder beides.
Rätselhaft bleibt indes, warum Trump jetzt einen Rückzieher gemacht hat und doch nicht ausschließt, dass die USA an Klimazielen und geschlossenen Verträgen zumindest teilweise festhalten könnten. Was ist da passiert? Hat der steigende Meeresspiegel schon den Strand eines seiner Golfplätze überschwemmt? Haben seine Grundstückswerte durch einen Hurrikan gelitten? Oder sieht er plötzlich den Profit, den er mit Klimatechnologie machen könnte?
Vielleicht ist es doch besser, dass VW kein amerikanisches Unternehmen ist.
