(peh)
Stadtgeflüster vom 26. Mai 2016

25.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

(peh) Temperaturen bis zu neun Grad plus, aber dafür sagenhafte 21 Stunden Sonnenschein pur - da könnte man als regengeplagter Mitteleuropäer fast neidisch werden, zumal es bei uns die vergangenen Tage manchmal auch nicht recht viel wärmer war.

Die Rede ist von Quaanaaq im äußersten Nordosten Grönlands, wo sich die armen Eskimos derzeit mit dem Klimawandel herumplagen müssen. Überhaupt dürfen sich Spitzbergen, Island und Teile Grönlands heuer über einen außergewöhnlichen Sommer freuen, glaubt man den weltweiten Prognosen US-amerikanischen Meteorologen.

Dafür schaut es bei uns wohl eher durchwachsen aus, prophezeien nicht nur die meisten Wetterfrösche. Auch Vertreter etwas - sagen wir mal - ungewöhnlicherer Vorhersagemethoden sehen einen bestenfalls durchschnittlichen Sommer heranziehen. Wobei sehen eigentlich so nicht stimmt. Riechen wäre zutreffender. Denn aus entlegenen Schweizer Alpentälern ist eine ziemlich ungewöhnliche Methode überliefert, Wetter und Klima zu bestimmen. Auf einer fetten Wiese wird dabei ein kleines Stückchen umgegraben und am Urin der Mäuse im Boden gerochen.

Details können und wollen wir an dieser Stelle wirklich nicht näher erläutern. Denn auch ganz ohne Urin lässt sich schon jetzt erahnen, dass der Juni wohl eher mittelmäßig daherkommen wird. Schafskälte nennt sich das Phänomen, das uns im Regelfall zwischen 4. und 20. Juni ereilt. Nimmt man nun noch dazu, dass der Mai sozusagen der neue April ist, so sagen Experten heute schon auf lange Sicht eine Renaissance der Übergangsjacke voraus, ein Kleidungsstück, das es in dieser Form vermutlich nur in Deutschland gibt. Aber immer noch besser als 21 Stunden Sonnenschein am Stück. Das hält ja kein Mensch aus.