(ok)
Stadtgeflüster vom 25. September 2017

24.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

(ok) Was haben sie sich nicht alles einfallen lassen, was haben sie nicht alles geopfert, was haben sie nicht alles bewegt, ausgeteilt und auch eingesteckt: Die Bundestagskandidaten der verschiedenen Parteien haben zeitvernichtende, enervierende, ungesunde, schweißtreibende und kalorienreiche Wochen hinter sich. Angesichts des persönlichen Einsatzes in den zurückliegenden Monaten würde niemanden wundern, fiele heute die politische Arbeit in Berlin und München, vielleicht auch in Ingolstadt, ersatzlos aus.

Doch soweit wird es nicht kommen. Von ein paar wenigen abgesehen werden sie alle grübeln, was denn nun falsch gelaufen ist. Welche Argumente haben gefehlt, welche Plakatwände warben mit unvorteilhaften Fotos versehen, welche Interviews wurden falsch aufgefasst. Vielleicht waren es auch nur ein paar Giveaways, die zum Gewinnen der Wählergunst gereicht hätten. Schwarze Lakritzschnecken, gelbe Sonnenblumen, rote Schaumerdbeeren oder so. . . Wir wissen es nicht, können auch nicht jeder Partei gute Tipps geben. Aber der CSU sei ins Lastenheft für kommende Wahlen diktiert: Es gibt einen Last-Minute-Kracher: Als am Samstag ein dunkelhäutiger Besucher drei Zuschauer des Festumzugs in gebrochenem Deutsch fragte, was das denn für ein Spektakel sei, antwortete er ob der ungläubig Dreinblickenden gleich selber: "Ach, die machen das für die Wahl." Respekt, was für eine Idee. Die schwarzen Kandidaten waren eh in der Überzahl. Noch eine Maß Freibier und eine Fahrt im Riesenrad obendrauf. Das gibt Prozente.