(tsk)
Stadtgeflüster vom 24. März 2018

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

(tsk) Wer zuletzt von Manching aus nach Ingolstadt hineinfuhr, der bemerkte auf dem Ortsschild in Versalien eine ungewohnte Zusatzinformation. Städte versehen ihre Ortstafeln ja gerne mit schmückenden Beinamen, dabei gilt die Faustregel: Je unbedeutender der Ort, desto dicker aufgetragen wird mit dem, was Besucher dort lesen können.

Festspielstadt Willich, Apfelstadt Tönisvorst, Seidenstadt Krefeld. Ingolstadt, da sind wir uns hoffentlich einig, hat so etwas nicht nötig. Dabei sind wir klar Audi-Stadt, Ranking-Stadt, Hochschul-Stadt, Frankenstein-, Illuminaten-, Herzogs-, Media-Saturn-, Donau-, Seehofer-, Fleißer-, Simon-Mayr- undundund-Stadt. Nur Dynamoland, liebe Dresden-Fans, wie ihr es beim Gastspiel eures Vereins in der Schanz auf dem Schild hinterlassen habt, sind wir nicht, und wenn, würden wir es sicher nicht erwähnen. Verschandelt ihr ruhig eure Stadt - wie läuft es denn eigentlich so mit der Waldschlösschenbrücke? -, aber lasst unser Ingolstadt in Frieden. Wir können auch ganz anders. Unser Horst ist jetzt Bundesinnenminister, und könnte damit auch bei euch intervenieren. Und mit dem Markus läuft es eigentlich auch ganz gut. Der hat uns nicht vergessen. Wir sind jetzt Bayerns Abschiebe-Stadt. Aber das würden wir natürlich auch nie aufs Ortsschild schreiben.