(sk)
Stadtgeflüster vom 24. Juli 2014

23.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:26 Uhr

(sk) Der Schanzer ist ein geduldiger Mensch. Was hat er alles schon ertragen müssen! Bürgerfeste fast ohne Steaksemmeln, Bierfeste ohne Bier und Fußballspiele ohne Zuschauer. Wen hat es gejuckt? Den Schanzer nicht. Aber was da am Montag aus München um die Welt ging, war einfach zu viel.

Staatsministerin Melanie Huml hatte dem Ingolstädter Baggersee ein verheerendes Zeugnis ausgestellt. Von bedenklicher Wasserqualität soll der Vorzeigeweiher der Ingolstädter sein? Die Buchungen in den Reisebüros für das Urlaubsziel Ingolstadt gingen mit einem Schlag zurück. Eine Welle der Stornierungen rollte an. Der Betreiber eines auf die Vermittlung von Urlaubsfahrten spezialisierten Geschäfts sprach von einem „Black Monday“ für die Branche. Ein schwarzer Montag also. So so. Und schuld daran soll der Baggersee sein? Zum Glück haben das die Sachbearbeiter der Abteilung „Krisenkommunikation“ nicht auf unserer Stadt sitzen lassen und sofort entlastendes Material präsentiert, das gestern um 10.40 Uhr per Rundmail aus dem Rathaus verschickt wurde. Demnach hat sich Frau Huml im Jahr geirrt. Am 5. Mai 2013 war der zugegeben nicht ganz optimale Wert in Ingolstadt gemessen worden. Über die Qualität eines Sees könne aber nur eine längere Untersuchung etwas sagen, heißt es in dem Schreiben.

Also noch einmal zum Auswendiglernen für alle: Baggersee, Auwaldsee, Schafirrsee, Kempesee, Biendlweiher, Maierweiher, Stadlingerweiher und Schwenkweiher sind so etwas von sauber, oder um es mit der EU zu halten: „von ausgezeichneter Qualität.“ Da könnte auch Frau Huml ein wenig planschen. Ganz ohne Sorgen. Versprochen. Wenn sie sich mal wieder in die Schanz traut.