(tsk)
Stadtgeflüster vom 23. Oktober 2017

22.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr

(tsk) Im städtischen Hauptamt brüten sie gerade darüber, wie die Ausschüsse und Gelder künftig verteilt werden. Gleichzeitig hoffen sie, dass ihre bisherige Arbeit nicht bald - schon wieder - hinfällig ist. Denn wer kann schon garantieren, dass der Wechsel von Simone Vosswinkel von der ÖDP zu den UDI wirklich schon der letzte Wechsel innerhalb des Stadtrates gewesen ist? Schon bis zur nächsten Sitzung am Donnerstag, wo das Ergebnis der erforderlich gewordenen Neuberechnung verkündet werden soll, könnte sich ja etwas verändern: Wer weiß, vielleicht entdecken ÖDP und der fraktionslose Grünen-Stadtrat Henry Okorafor ja doch die eine oder andere ökologische Übereinstimmung, die der ÖDP doch noch den Fraktionsstatus erhält.

Oder es kommt Verstärkung aus der CSU - Gerüchte über wechselwillige Stadträte dort halten sich trotz aller offiziellen Beteuerungen hartnäckig. Die könnten natürlich auch zu den UDI wechseln - die womöglich als Auffangbecken der Unzufriedenen und Entrechteten so bis zum Ende der Stadtratsperiode zweitstärkste Fraktion würden.

Für all diese Veränderungen hegen wir persönlich durchaus eine gewisse Grundsympathie. Wir sind nämlich schon wieder umgezogen, zum vierten Mal innerhalb der vergangenen drei Jahre. Und wie all die wechselbereiten und gewechselten Stadträte hatten wir für jeden Umzug triftige Gründe. Ein Kollege scherzte diese Woche schon, wir bekämen doch sicher schon bei Europcar Rabatt. Bekommen wir leider nicht. Und die Freunde, die uns bisher unerschütterlich beim Umziehen die Treue gehalten haben, haben bereits um eine Pause gebeten. Wenn wir uns demnächst bei der Stadt ummelden, müssen die bisherigen Adressaufkleber wohl erst einmal mit einem Schaber vom Personalausweis entfernt werden. Wir fragen uns, ob es nicht praktischer wäre, wie beim Reisepass Adressstempel zu bekommen. So ein Stempelsystem wäre vielleicht auch etwas für häufiger wechselnde Stadträte - um nicht den Überblick zu verlieren. Nach dem Motto: Reisende soll man nicht aufhalten.