(ada)
Stadtgeflüster vom 20. November 2017

19.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

(ada) Nasse Flecken am Boden sind ja meist harmlos. Man wischt sie auf, und gut ist es. Anders ist es dagegen, wenn ein Hausbesitzer plötzlich einen nassen Flecken am Boden seines Kellers entdeckt.

Noch dazu, wenn das Haus vielleicht in den grundwasserreichen Gegenden der Stadt in der Nähe der Donau steht. Entweder ist dann dort das Grundwasser gestiegen und drückt irgendwo durch die Bodenplatte, oder das Haus hat eine Grundwasserwanne, und die ist undicht. Wenn da nicht schnell gehandelt wird, kann das teuer werden. Oft sind solche Stellen aber auch nie mehr richtig dicht zu bekommen, werden zum Dauerärgernis und zur ständigen Belastung der Haushaltskasse.

Auch die Stadt Ingolstadt muss sich mit solchen Stellen herumärgern. Gerne dringt Grundwasser zum Beispiel in Tiefgaragen, wie die am Stadttheater, ein, deren Untergeschoss ohnehin unter dem Wasserspiegel der Donau liegt. Und das muss dann alle paar Jahre teuer saniert werden. Schäden durch Streusalz tun hier ihr Übriges.

Eine neue, fröhlich sickernde Quelle hat sich derweil unter der Adenauerbrücke aufgetan. Hier hat man die Straßenunterführung, die in einen Betontrog teilweise unter dem Wasserspiegel der Donau verläuft, erst vor zwei Jahren für rund 1,1 Millionen Euro saniert. Doch offenbar nicht mit nachhaltigem Erfolg. Wer genau hinschaut, sieht hier selbst nach wochenlanger Trockenheit einen verräterischen nassen Fleck, der zwischen den Asphaltbahnen hervortritt. Zu befürchten ist, dass hier bald die nächste Sanierung ansteht, bevor sich der Schaden auswächst. Wir hoffen mal, dass die Kosten dann von irgendeiner Versicherung für Bauschäden übernommen werden.

Aber vielleicht ist das ja auch alles unnötig. Denn wenn man sich die am Freitag präsentierten Ideen der Architekten für die geplanten Kammerspiele ansieht, gehen anscheinend einige der Planer gleich von einem Rückbau der Schlosslände samt Beseitigung der Ufermauer aus der Zeit der Landesgartenschau aus. Und dann bräuchte man auch die Unterführung nicht mehr . . .