(reh)
Stadtgeflüster vom 20. Juli 2017

19.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:46 Uhr

(reh) Zu den Klassikern der fußballbezogenen Sprüche gehört eine Aussage des früheren NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau. Als noch nicht irgendwelche Multikonzerne ihren Namen an die Sportarenen dieser Nation klatschten, reagierte er unnachahmlich auf die Forderung, man möge mehr Stadien nach Frauen benennen.

Zum Beispiel das in Gelsenkirchen. "Wie soll das dann heißen? Dem-Ernst-Kuzorra-seine-Frau-ihr-Stadion", fragte Rau.

Auch auf Ingolstadt wird diese wichtige Frage in anderem Zusammenhang zukommen: Wenn die Freien Wähler sich unter der Donau durchgraben. Der Tunnel im Westen der Stadt schreit geradezu nach einem Namen. Der logischen Konsequenz aus der Stadtgeschichte würde aber - wie die Einheimischen noch immer sagen - der alten Donaubrücke (Adenauerbrücke), der neuen Donaubrücke (Schillerbrücke) und der dritten Donaubrücke (Glacisbrücke) einfach nur die vierte Donauquerung folgen. Doch das ist für das FW-Projekt viel zu einfach. Wie Fraktionschef Peter Springl bestätigte, will er sich als geistiger Vater ein Vorschlagsrecht beim Namen vorbehalten. Zum Zuge kommen dürfte, wer am meisten zahlt: Wenn der Freistaat, wie die FW hoffen, den Löwenanteil blecht, könnten wir vielleicht durch den Karin-Seehofer-Tunnel steuern. Oder wie Auswärtige sagen würden: "Dem-Horst-Seehofer-seine-Frau-ihr-Tunnel".