(tsk)
Stadtgeflüster vom 19. Januar 2018

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

(tsk) Heute beginnt das nächste RTL-Dschungelcamp - und wir kennen gerade einmal drei der Bewohner. Ob das nun an unserer zunehmenden Reife oder einfach an mangelnder Kenntnis des aktuellen Klatsches liegt, sei dahingestellt.

Jedenfalls schätzen wir von diesen drei Personen nur eine wegen ihrer Fähigkeiten. Die sind nun weniger geistiger Natur, sondern eher im künstlerischen Bereich anzusiedeln. "Weißer Brasilianer" hat man Ansgar Brinkmann einst ehrfürchtig getauft, weil er so gut mit dem Fußball umgehen konnte, als käme er von der Copacabana. Ob er diese elegante Form der Ballbehandlung auch im australischen Dschungel anwenden kann, bleibt abzuwarten. Aber darum geht es uns eigentlich gar nicht.

So sehr sich Brinkmann und die anderen - man muss es wohl so sagen - abgehalfterten Menschen mit Geltungsdrang und/ oder Geldproblemen auch beschränken müssen, immerhin haben sie genügend Wasser zur Verfügung. Klar, die Kameras fangen gerne die sich im künstlich angelegten See mit dem künstlichen Wasserfall räkelnden Körper ein.

Daran mussten wir gestern Morgen denken, nachdem wir uns kurz nach acht Uhr Richtung Dusche bewegt hatten und dann feststellten, dass offensichtlich das Wasser abgestellt war. Kein Wasser für die Toilettenspülung. Kein Wasser zum Zähneputzen. Und erst recht kein Wasser zum Duschen. Um die Zeit regnete es auch noch nicht, sonst hätten wir womöglich Regenwasser auffangen können. Nur ein halber Liter im Wasserkocher war zurückgeblieben. Sogar zu wenig für eine Katzenwäsche.

Was tun? Erst einmal die Zeitung holen, dachten wir uns - und fanden am Schwarzen Brett neben dem Briefkasten die Erklärung für die Wasserknappheit: Wegen Bauarbeiten werde das Wasser von 8 bis 10 Uhr abgestellt, hieß es dort. Schade, dass wir diesen Hinweis nicht schon am Vortag entdeckt hatten. Und so gingen wir in Gedanken die Alternativen durch: Ungewaschen zur Arbeit fahren - die Kollegen würden sich bedanken. Bei Freunden vorbeischauen - die dürften alle schon in der Arbeit sein. Oder einfach bis nach zehn Uhr warten? Das erschien uns irgendwie auch nicht so angemessen. Man hat ja Termine. Vor der schweren Entscheidung betätigten wir um halb neun ein letztes Mal den Wasserhahn - und siehe da: Es floss wieder Wasser. Und so konnten wir uns in der Dusche unter einem Wasserstrahl räkeln, und das ganz ohne Kameras.