Stadtgeflüster vom 18. Juli 2011

17.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:37 Uhr

(smr) Wie eine Löwin kämpft Christel Ernst um jeden Parkplatz, als wäre es der letzte in ganz Ingolstadt.

Sie tut es für die Schwachen und Gebrechlichen, beteuert die Stadträtin immer. Nicht für die Gehfaulen. Sollte doch die Gefahr bestehen, dass die Theresien-straße autofrei wird (die Genossen unternehmen ja gerade wieder einen Anlauf) – Frau Ernst würde sich bestimmt mit einer Parkkralle ans nächste Halteverbotsschild ketten.

Die Liste der unglaublich-sten Vorschläge zur Lösung des Ingolstädter Verkehrschaos – Platz 1: großräumige Untertunnelung der Donau zwischen Friedrichshofen und Zuchering, Platz 2: Bau einer Seilbahn von Knoglersfreude zu Audi – hat Christel Ernst jetzt um eine dritte Variante ergänzt: ein ausgeklügeltes Park & Ride-System. Für einen Probelauf hat die FDP-Stadträtin den Parkplatz am Sportpark im Sinn. Von dort aus sollen Busse die Pendler und Besucher aus dem Umland in die Innenstadt bringen. Toll, finden wir! Die Wettstettener werden begeistert sein, bequem ins Zentrum chauffiert zu werden, wenn sie sich zuvor im Auto durch die Stadt gequält haben. Wie das zur erhofften Senkung der Schadstoffemissionen führen soll, bleibt offen.

Ergänzend dazu machen wir den Vorschlag, auch in Pettenhofen, wo Christel Ernst im Grünen am Liebfrauenweg (!) wohnt, P & R anzubieten. Wiesen für einen Großparkplatz gibt es dort genug. Vielleicht könnte die IFG sogar eine schöne Tiefgarage in den Berg hinein bauen. Auch ohne baulichen Aufwand ist in Pettenhofen noch ganz viel Platz für Autos, die den verschlafenen Ortsteil auch beleben würden. Shuttlebusse wären im Nu in der Stadtmitte, die Strecke dorthin ist landschaftlich reizvoll. Die Stadträtin käme dann auch mal selber in den Genuss von Parksuchverkehr, Lärm und Abgasen.