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Stadtgeflüster vom 17. Januar 2017

16.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

(rl) Auf Hochzeiten ist es ein beliebtes Gesellschaftsspiel. Auf Geburtstagen - in etwas abgewandelter Form - auch. "Ein Päckchen auf Reisen", heißt es in der ersten Variante. Als "Odyssee eines Päckchens" haben wir es als Geburtstagsspiel in den Weiten des Internets entdeckt. Der Kern ist immer derselbe: Ein Geschenk wird überreicht, muss auf dem Weg zum Jubilar aber einige Stationen durchmachen.

Unsereins hat das Spiel - in wiederum abgewandelter Form - erst neulich an den Weihnachtstagen vollzogen. Beim Weihnachtsgeschenk für unsere Enkelin wurde die "Odyssee eines Päckchens" bittere Realität. Das Christkind muss nachsitzen - na ja, so ähnlich haben wir es der armen Kleinen erzählt. Und natürlich ein Ersatzgeschenk mitgebracht.

Dem genau ausgearbeiteten und mit diversen Internet-Links versehenen Geschenkezettel der Mutter folgend haben wir uns für ein spezielles Playmobil-Haus entschieden und über eine einschlägige Adresse im Internet bestellt. Man muss vorausschicken: Wir sind vor einem Jahr umgezogen, haben seither aber unter der neuen Adresse schon erfolgreich bei den Amazonen des Internetversands geordert. Nur diesmal ging die Sache auf ganzer Linie daneben. Weil sich ganz hinterhältig unsere alte Adresse als Lieferanschrift eingeschlichen hat. Und unsereins das leider zu spät bemerkt hat.

So fährt das Weihnachtsgeschenk für die kleine Matilda tagelang zwischen dem Lager des Internethändlers, dem Paketzustelldienst und unserer alten Adresse in Rothenturm hin und her, bis es schließlich als "nicht zustellbar" ins Zentrallager zurückgeht. Wir haben derweil den Zwischenhändler, ein Spielwarengeschäft irgendwo in Norddeutschland, ausfindig gemacht und neue Hoffnung geschöpft. Das Paket wurde auch tatsächlich erneut verschickt. Leider wieder an die alte Adresse. Erst ein neuerlicher Anruf unsererseits hat der Odyssee ein Ende gemacht. Vor ein paar Tagen kam das Playmobil-Haus tatsächlich an der richtigen Adresse an. Unsere Enkelin bekommt nun eine schriftliche Entschuldigung vom Christkind für das fast einen Monat verspätete Geschenk. Na ja, vom Himmel bis zur Erde ist es ja auch ganz schön weit.