(reh)
Stadtgeflüster vom 17. August 2016

16.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:25 Uhr

(reh) Peter Springl ist zweifellos ein Mann der Tat. Das haben alle Ingolstädter beim Fischerstechen wieder vor Augen geführt bekommen. Der Fraktionschef der Freien Wähler beförderte die Konkurrenz samt und sonders in die Donau.

Der Oppositionsvertreter Christian Höbusch von den Grünen kam ihm dabei natürlich gerade recht - und ging, wie mit der Abrissbirne gefällt, schnell baden. Ebenso der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (CSU), dem der Fluss wohl fast ein bisschen zu warm gewesen sein dürfte, weil der Eitensheimer sonst eher im Januar beim Neuburger Donauschwimmen in den Fluten planscht. Und auch den Oberbürgermeister versenkte Springl locker im Wasser. Allerdings flog er mit Christian Lösel zusammen rein - was aber auch einfach dem Koalitionsfrieden zwischen den FW und Lösels CSU in Rathaus und Stadtrat geschuldet sein könnte beziehungsweise diesem zumindest nicht geschadet hat.

Springl ist auf jeden Fall nicht ins Sommerloch gefallen, sondern blüht jetzt in diesen Tagen geradezu auf. Sein spontaner Abrissantrag für die historischen Mauerreste über den Fundamenten der Eselbastei war offenbar erst der Anfang für weitere Taten. Nachdem auf dem Gießereigelände die Steine aus dem 19. Jahrhundert vom Bagger inzwischen fachmännisch weggerissen worden sind, beschäftigt er sich schon mit dem nächsten "Sachstandsbericht" im Stadtrat. Wir erinnern uns: Als Anhängsel an einen ursprünglich zur Aufklärung über die Eselbastei auf die Tagesordnung des Stadtrats gesetzten Punkt hatte Springl plötzlich die Plattmachung der ollen Mauer gefordert. Er ruft nun laut einer FW-Pressemitteilung den nächsten "Sachstandsbericht" selbst ein und fordert im Stadtrat Aufklärung über den Standort der Kammerspiele, also das geplante kleine Haus des Stadttheaters. Hat die Ersatzspielstätte (während der Theatersanierung) möglicherweise im Klenzepark keinen Platz mehr? - könnte man fragen. "Wir stehen zu den Kammerspielen", sagt Springl. Ihm würde da sicher was einfallen, wie man schnell mehr Raum im Festungsumfeld des Klenzeparks schafft...