(rl)
Stadtgeflüster vom 16. Januar 2018

15.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr

(rl) Was macht man an einem Wochenende, an dem man sich zum Zwecke physischer und psychischer Regenerierung selbst ein Smartphone- und Facebook-Verbot auferlegt hat? Richtig! Man lümmelt sich aufs Sofa und lässt Fünfe gerade sein. Extrem-Couching nennt sich so was.

Kuscheldecke, Tee, ein spannendes Buch lesen oder - noch besser - ein paar richtig kitschige Filme im Fernsehen ansehen.

Es läuft aufs Lesen hinaus. Denn da ist ja noch unsere bessere Hälfte, die an eben diesem Wochenende Extremsport für sich entdeckt hat. Es ist echter Freizeitstress, der sportlich interessierte Menschen am Samstag und Sonntag auf Trab hält. Samstag, 10.45 Uhr, also bald nach dem Frühstück, Super G der Damen. Gegen halb zwölf Abfahrt der Herren am Lauberhorn. Gehört für Wintersportfans zum Pflichtprogramm, habe ich mir sagen lassen. Zwischen 14 und 14.30 Uhr ist Zappen zwischen Skifliegen und Biathlon der Damen angesagt. Dann um 16 Uhr die nordische Kombination, bevor eine Stunde später die Handball-WM Deutschland gegen Montenegro beginnt. Es folgt die Bundesliga um 18.30 Uhr.

Am Sonntag geht's um 10.15 Uhr los: Slalom der Herren. Der zweite Lauf beginnt um 13 Uhr. Dazwischen, um 11 Uhr, die Abfahrt der Damen. Eineinviertel Stunden später Skifliegen. Rodeln und Bob stehen ab 16.30 Uhr auf dem Programm. Nach dem Abendessen lässt sich unser Sportsmann erschöpft aufs Sofa fallen und stöhnt: "So viel Sport hab' ich noch nie gemacht."

Einen Vorteil hat der für unsereins eher uninteressante Fernsehmarathon doch: Er hilft aus der Couch und bringt uns auf direktem Weg in ein Schuhgeschäft. Schuhe kaufen ist für uns Frauen immer noch die beste Entspannungstherapie.