(khh)
Stadtgeflüster vom 15. März 2017

14.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

(khh) Slacken, Stand Up Paddling und Surfen (gerne auch im Internet): An fantasievollen Namen für Trendsportarten mangelt es nicht. Menschen in der Mitte des Lebens, zu denen wir uns zweifelslos zählen, können hier nur ziemlich verständnislos den Kopf schütteln.

Für diesen Personenkreis wollen wir an dieser Stelle Nachhilfe geben. Slacken (auch Slacklining) ähnelt dem Seiltanzen, bei dem man auf einem Schlauchband oder Gurtband balanciert. Stand Up Paddling (SUP) ist eine Wassersportart, bei der ein Sportler aufrecht auf einer Art Surfbrett steht und mit einem Stechpaddel paddelt. Und Internetsurfen bezeichnet das aufeinanderfolgende Betrachten von mehreren Webseiten im Internet. Zweifelsohne ein kreatives Handlungsspektrum für die heutige Jugend.

Wie war denn das so in den 70er- und 80er-Jahren, also in unserer Sturm-und-Drang-Zeit? Kein Stand Up Paddling gab es da und natürlich auch kein Internet. Stattdessen vertrieben wir die Zeit auf dem Bolzplatz, am Kicker - und auf dem Minigolfplatz. Ja, Minigolf: Gibt es dieses Spiel, bei dem der kleine Ball ins Loch respektive ins Netz muss, eigentlich noch? Ist Minigolf nicht mega out? Ganz offensichtlich nicht.

Wer am Sonntag am Baggersee zusammen mit gefühlten einer Million Sonnenhungrigen unterwegs war, konnte sich davon überzeugen. Um die (und auf den) 18 Bahnen gleich gegenüber dem Donauwurm drängten sich die Besucher. Und für uns völlig erstaunlich waren viele junge Leute darunter. Auch die gerade wiedereröffnete Minigolfanlage am Auwaldsee zieht die Freizeitsportler magisch an. Tja, vielleicht sollten wir auch mal wieder zum Schläger greifen? Ist ja schon gefühlte Jahrzehnte her! Und wenn Minigolfen gar nicht mehr so nice ist, dann probieren wir es halt mit Bouldern. Das soll ja auch total cool sein!