(kue)
Stadtgeflüster vom 15. April 2017

14.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

(kue) Die österliche Fastenzeit geht zu Ende. Wer's wirklich geschafft hat, sieben Wochen aus freien Stücken auf etwas zu verzichten, sei es Süßes, Alkohol oder Handy, der darf mit Recht stolz auf sich sein. Früher war nichts mit freiwillig.

Da galten strenge Fastenregeln. Die große Ausnahme hieß: "Liquidum non frangit jejunum - Flüssiges bricht das Fasten nicht". Ihr und dem Erfindungsreichtum durstiger Klosterbrüder verdanken wir das Starkbier. Ob Salvator, Honorator oder Operator, sie alle machten früher das strenge Fasten erträglicher. Heute lassen sie den einen oder anderen Kommunalpolitiker selbst dann noch selig lächeln, wenn er beim Starkbieranstich von einem Fastenprediger richtig abgewatscht oder von einem Gstanzlsänger derbleckt wird.

Kaum ist die österliche Bußzeit aber vorbei, da wird der homo politicus bei zwischen- wie innerparteilichen Ränkespielen wieder dünnhäutiger, nachtragender, ja streitlustiger. So mancher Beobachter möchte fast fürchten, dass die Stunde des Terminators schlägt.

Da bleibt nur zu hoffen, dass die Damen und Herren Stadträte die Kleinanzeigen im DONAUKURIER aufmerksam studieren. Denn dort bietet ein erfahrener Kollege seine Dienste als Mediator an. Wieso Thomas Thöne "staatlich geprüfter Sozialsekretär" als Zusatzqualifikation angibt und nicht "Mitglied verschiedener Stadtratsfraktionen", bleibt wohl sein Geheimnis. Wenn nicht eine Maß Starkbier seine Zunge löst wie weiland bei Gregor Gysi.