(nos)
Stadtgeflüster vom 14. Oktober 2017

13.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr

(nos) Was war das denn? Eine von niemand bemerkte Verschiebung im Raum-Zeit-Kontinuum? Ein Double? Da lachte doch Arturo Vidal, der Mittelfeldstar des FC Bayern mit der markanten Irokesenfrisur, (oder vielleicht doch dessen Doppelgänger) in dieser Woche dem geneigten Leser auf einem Bild entgegen, das auf der Audi-Piazza in Ingolstadt, also in Deutschland, Europa, entstanden ist. Dabei sollte der selbst ernannte Krieger aus Chile doch (fast) zeitgleich seiner Nationalmannschaft im alles entscheidenden Spiel um die Qualifikation zur Fußball-WM 2018 zu einem Sieg verhelfen, wie man als einigermaßen an internationalem Fußball interessierter Fan wusste.

Anpfiff am Mittwoch um 1.30 Uhr MESZ. Allerdings in Brasilien, Südamerika, viele Flugstunden entfernt von Deutschland. Ungefähres Ende des Spiels um 3.15 Uhr.

Ist der FC-Bayern-Tross deshalb mit Verspätung nach Ingolstadt gekommen, weil die Münchner noch auf Vidals Rückkehr aus Brasilien gewartet haben? Nach Adam Riese, mit den heute verfügbaren Flugzeugen und mit gehörig Zeit zum Aufrichten der Frisur nach dem Duschen im Anschluss an das kräftezehrende Spiel wäre das aber trotzdem in dieser Zeitspanne nicht möglich gewesen.

Also doch etwas Unerklärliches? Oder doch ein Vidal-Double? Denn verletzt war der Mittelfeldstratege nicht, wie wir aus sicherer Quelle erfahren haben. Nach knallharter Recherche dann doch die Gewissheit: Es war das Original des tätowierten Chilenen. Er saß in der WM-Quali eine Gelbsperre ab. Den Ingolstädter Fans gegenüber zeigte sich der Krieger - trotz des WM-Aus für Chile - aber sehr friedlich, wie man hört.