(smr)
Stadtgeflüster vom 14. November 2011

13.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:11 Uhr

(smr) Vergangene Woche meldete die Polizei den Einbruch in ein Busunternehmen.

Ein paar Zeilen nur war sie der Vorfall wert, etwa 2000 Euro Schaden – eine Lappalie aus Sicht der Gesetzeshüter, wo doch allein der Diebstahl einer Rüttelplatte schon mit 6000 Euro zu Buche schlägt.

Doch wie so oft im Leben wurde das Wichtigste verschwiegen: Bei dem in der Messerschmittstraße 12 ansässigen Unternehmen handelt es sich um die IN-Bus GmbH, eine Gesellschaft aus jenem Unternehmensgeflecht, das die beiden für den Nahverkehr verantwortlichen Herren Frank und Binner gestrickt haben. Auf dass ihnen nie jemand wegen der Millionendefizite der INVG auf die Schliche kommen möge. In der Stadt halten sich nun hartnäckige Gerüchte, wonach seit dem Diebstahl die letzten Barreserven der INVG futsch sind, denn die wurden im Tresor bei IN-Bus geparkt. Es gibt nun zwei Möglichkeiten, damit die Busfahrer ihr Weihnachtsgeld trotzdem bekommen und weiter so freundlich bleiben: Mit sofortiger Wirkung werden die Fahrpreise um zehn Prozent erhöht – Verzeihung: angepasst. Zuzüglich einer Ökopauschale von 5,3 Prozent.

Oder aber – und diese Lösung wird in politischen Kreisen aus taktischen Gründen eher favorisiert – Frank und Binner verdingen sich bis Inkrafttreten des Sommerfahrplans als reisende Straßenmusikanten an den Buswartehäuschen im Versorgungsgebiet der INVG. Als „Los Carachos“ etwa, ein lustiges Mexikaner-Duo mit Poncho und Sombrero. Der Haltestellenbereich wäre während des Auftritts stimmig mit Kakteen aus der legendären Sammlung des Herrn Binner zu gestalten. Das Motto der kunterbunten Show: „Wir schicken unsere Kunden nicht in die Wüste!“

Darauf fahren die Busbenutzer bestimmt voll ab, während sie in der Kälte warten. Und die 2000 Euro Beute sind schnell wieder drin.