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Stadtgeflüster vom 13. September 2017

12.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

(rl) Wer gestern Mittag rein zufällig in Ingolstadts größter Osteria war, weiß das Wort Lärmpegel neu zu definieren. Den Pizzabäckern werden nicht nur die Ohren geklungen haben. Sie dürften auch mächtig Muskelkater haben angesichts der gefühlt 1000 Pizzen, die sie all den Kinderlein zubereitet haben, die von ihren stolzen Mamis und Papis nach dem ersten Schultag zum Essen ausgeführt wurden.

In den Eisdielen, die wir angesichts des so exponierten Datums eigentlich links liegen lassen wollten, war dagegen tote Hose. Unsereins als Abc-Schützen hätte ein verfrühter Herbsteinbruch nie und nimmer vom Besuch einer Eisdiele abhalten können. Aber die Zeiten ändern sich.

Und was ist ein bisschen Lärm in einem Lokal schon gegen das, was die ärmsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Technischen Rathauses dieser Tage erleiden müssen. Umweltreferent Rupert Ebner hat schon die Flucht ergriffen und sich zu einer Dienstreise nach Berlin aufgemacht. Ob er sich bei der Gelegenheit gleich an einem gewissen Flughafen Inspirationen für die Bautätigkeiten im eigenen Dienstgebäude holen wollte, wissen wir nicht.

Kanalarbeiten mitten durchs Büro kommen ja auch nicht jeden Tag vor. Doch der Ingolstädter Beton-Super-Gau, bei dem das Rohr einer Abwasserleitung im Technischen Rathaus mit schnell trocknendem Flüssigbeton geflutet worden war, hat für die Beschäftigten im wahrsten Sinne knallharte Folgen. Es soll ausgerechnet ein Büro des Sachgebiets Förderwesen Untere Denkmalschutzbehörde sein, das nun ein Graben durchtrennt. Da sage noch mal einer, die in den Amtsstuben betreiben Haarspalterei.

Von anderen Kleinigkeiten, dass die Mitarbeiter etwa seit eineinhalb Wochen mit einem Dixieklo und ohne Kaffee auskommen müssen, weil man nunmal auch zum Kaffeekochen Wasser braucht, gar nicht zu reden. Doppelt peinlich, dass von der Panne ausgerechnet das Technische Rathaus betroffen ist, wo auch unsere Stadtplaner residieren. Obwohl? Dass das Technische Rathaus schon bald ein Jahr lang eingerüstet ist, stört ja auch niemanden, oder