(khh)
Stadtgeflüster vom 13. Juli 2016

12.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:33 Uhr

(khh) Was haben die Sächsische Schweiz und Ingolstadt gemeinsam? Nein, sicherlich nicht das Landschaftsbild. Während die Gegend gleich hinter Dresden von bizarren Felsformen geprägt ist, können die Schanzer lediglich auf den Scherbelberg verweisen.

Wobei diese Bezeichnung wohl eher scherzhaft gemeint sein muss (man blicke nur ins Altmühltal). Aber das nur nebenbei.

Was die Sächsische Schweiz und Ingolstadt wirklich verbindet, ist das Vorhandensein von Basteien. "Die Bastei" ist eine Felsformation mit Aussichtsplattform am rechten Ufer der Elbe auf dem Gebiet der Gemeinde Lohmen. Und in unserer Stadt weiß (fast) jeder, dass Basteien Bastionen sind, die im Zuge des Ausbaus der Landesfestung Ingolstadt rechts und links der Donau geradezu aus dem Boden geschossen sind. Zu nennen sind hier nur die Harderbastei, die Kugelbastei und die Eselsbastei.

Um diese Bastei - um dieses Bollwerk aus dem 16. Jahrhundert, aus dem erbarmungslos auf den Gegner geschossen wurde - gibt es neuerdings wieder erbitterte Gefechte. Der Erhalt der historischen Mauerreste auf dem Gießereigelände scheint nämlich doch gefährdet zu sein. Die Eselsbastei verdankt übrigens ihren Namen zwei Holztürmchen auf der Bastion, die aus der Ferne betrachtet wie Eselsohren aussahen. Wir räumen damit alle Spekulationen aus dem Weg, in der Eselsbastei hätten tatsächlich diese beliebten Haustiere gegrast. Ganz abwegig ist natürlich die Meinung, bei den ganzen Diskussionen um den Erhalt der Mauerreste würden sich die Debattanten wie sture Esel verhalten.