(tsk)
Stadtgeflüster vom 11. März 2016

10.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:06 Uhr

(tsk) Er ist mit schuld daran, dass in den 90er-Jahren viele Kinder und Jugendliche entdeckt haben, dass man nicht unbedingt auf die Straße oder in den Park gehen muss, um mit seinen Freunden Spaß zu haben und man völlig neue Welten entdecken kann, ohne sich überhaupt von der Couch lösen zu müssen.

Am 10. März 1981, also heute vor 35 Jahren, blinkte und hüpfte Super Mario, der dickliche Antiheld mit Schnauzbart und Latzhose, zum ersten Mal über einen Bildschirm. Seine Schöpfer vom japanischen Videospielkonzern Nintendo sahen ihn zunächst als Zimmermann, der im Spiel seine Freundin aus den Fängen eines Gorillas, Donkey Kong genannt, befreien sollte. "Donkey Kong" wurde ein Hit, zwei Jahre später bekam Super Mario sein eigenes Spiel, einen Bruder namens Luigi, und aus dem Zimmermann wurde ein Klempner. Und fortan musste Mario in wechselnden Spieltiteln durch unzählige Levels manövriert werden, ohne sich dabei von Gegnern und anderen Hindernissen zerstören zu lassen. Sein Ziel: Immer irgendjemanden vor irgendwem zu retten. Über 295 Millionen-mal verkauften sich seine Abenteuer bis heute, erfolgreicher war bisher keine Videospiel-Reihe.

Ingolstadts vielleicht prominentester Klempner Hans Stachel, seines Zeichens Freie-Wähler-Stadtrat, hat bekanntermaßen auch ein Ziel: den Bürgern genügend Parkplätze zu bescheren. Aus seiner Mission ließe sich sicher auch ein spannendes Videospiel programmieren. Denn überall lauern die Parkplatz-Gegner, die Begrüner, die Radweg-Ausweiter, die Autofreien-Plätze-Gestalter, die Theresienstraßen-Flanierer. Super-Hans Stachel könnte mit einem großen Audi durch die Level fahren, Hindernisse aus dem Weg räumen und Parkplätze und -häuser bauen. Das Spiel würden vermutlich auch viele ERC-Fans gerne kaufen - zumindest, wenn die Videospiel-Parkplätze nichts kosten.

Und die Botschaft des Spiels: Auch im Auto kann man Spaß haben und völlig neue Welten entdecken - ohne sich nach draußen bewegen zu müssen.