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Stadtgeflüster vom 1. Juli 2016

30.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

(rh) Nachdem die Stadt Ingolstadt außerstande ist, die Protokolle der Stadtratssitzungen im Internet zu veröffentlichen, wie gestern berichtet, sieht sich die Redaktion des Stadtgeflüsters in der Pflicht, über die sonstige Berichterstattung hinaus für zusätzliche Transparenz zu sorgen. Wir haben uns deshalb - ungeachtet aller juristischen Bedenken des Stadtpressesprechers - spontan entschlossen, künftig die Niederschriften der politischen Debatten vollumfänglich unseren Lesern zugänglich zu machen, und zwar ungefiltert als Wortlautprotokoll.

Wir beginnen heute mit der Aussprache über einen Antrag der Bürgergemeinschaft vom 14. April zum Beitritt in die Organisation Transparency International:

"Stadtrat Christian Lange (BGI): Es liegt uns fern, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung unter Generalverdacht zu stellen - Zwischenruf Bürgermeister Albert Wittmann: Brunnenvergifter! - und ich würde niemals behaupten, dass jemand in der Belegschaft korrupt ist, aber die Ereignisse der jüngsten Zeit dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben. - Stadtrat Alfred Lehmann (CSU): Die Begründung treibt mir den Zorn ins Gesicht. Das ist eine Art Rufmord! - Stadtrat Georg Niedermeier (BGI): Sind Sie jetzt der Fleischerhund der CSU? - Buhrufe von der CSU-Fraktion, Beifall von der SPD-Fraktion - Stadträtin Christine Haderthauer (CSU): Das ist eine menschliche Sauerei! - Stadtrat Karl Ettinger (FDP): Hier geht's ja zu wie im Tierschutzverein - Stadtrat Johann Stachel (FW): Kaschperltheater! - Oberbürgermeister Christian Lösel googelt auf seinem Smartphone die genaue Definition des Begriffes Korruption - Stadtrat Henry Okorafor (Grüne) meldet sich zu Wort, wird aber vom Sitzungsleiter, der den Blick weiterhin auf sein Smartphone richtet, übersehen - Oberbürgermeister Christian Lösel: Herr Lange, Sie erschüttern das Vertrauen in unsere Belegschaft, ich habe mich immer hinter meine Kollegen gestellt - Zwischenruf Stadtrat Achim Werner (SPD): Hört, hört! - Sie schaden unserer Heimatstadt, Herr Lange! - Stadtrat Thomas Thöne (ÖDP) verweist auf die Geschäftsordnung und beantragt das Ende der Rednerliste - der Antrag wird abgelehnt."

Fortsetzung folgt