Ingolstadt (DK) In der von Ingolstadt aus geleiteten Schabmüller-Firmengruppe ist der Generationswechsel in der Geschäftsführung vollzogen: Firmengründer Franz Schabmüller sen. hat sich nach 36 Jahren mit dem gestrigen Tage auch formell aus dem operativen Geschäft zurückgezogen.
Faktisch hatte Schabmüller bereits zum Jahresbeginn alle strategischen Entscheidungen über die inzwischen zehn selbstständigen Firmen der Gruppe in die Hände seines Sohnes Franz Schabmüller jun. und seines langjährigen Vertrauten Herbert Fürst gelegt. Beide steuern den Unternehmensverbund über die FS Management GmbH & Co. KG in Ingolstadt. Schabmüller sen., der diesen Samstag 60 Jahre alt wird, ist nunmehr als alleiniger Geschäftsführer in die familieneigene Beteiligungsholding gewechselt, die er nach eigenem Bekunden noch einige Jahre leiten will. Schabmüller gestern bei einer Pressekonferenz: „Ich bin jetzt so etwas wie ein Aufsichtsratsvorsitzender.“
Die Schabmüller-Gruppe ist mit Schwerpunkt auf dem Automotivsektor tätig und produziert mit inzwischen gut 800 Mitarbeitern an Standorten ausschließlich in Bayern. Besondere Fertigkeiten liegen im Bereich der Zerspanungstechnik und der Motorenteilefertigung für alle deutschen Premiumhersteller der Automobilwirtschaft. Hauptauftraggeber ist BMW. Allerdings hat sich die Gruppe im Laufe der Zeit auch völlig neue Geschäftsfelder erschlossen – zuletzt 2010 mit Übernahme des Natursteinbetriebes Juma in Gungolding im Altmühltal. Mit einem Gesamtumsatz von fast 130 Millionen Euro erreichte die Firmengruppe 2013 ihr bislang bestes Geschäftsergebnis.
Franz Schabmüller sen. hatte seine Unternehmerlaufbahn als gelernter Bankkaufmann 1978 mit der Übernahme einer Firma für Spezialtraktoren in Holzkirchen begonnen. 1988 fasste er mit der Weiterführung einer Automobilzulieferfirma in Ingolstadt Fuß. 1994 bedeutete die Übernahme eines weiteren Zulieferunternehmens in Bruck in der Oberpfalz die endgültige schwerpunktmäßige Ausrichtung auf den Automotivsektor. Bruck ist heute mit vier Einzelunternehmen der größte Standort der Firmengruppe. Auch die Schabmüller Automobiltechnik GmbH im Großmehringer Interpark steht aber unmittelbar vor einer räumlichen Erweiterung.
Der bisherige Seniorchef hat am vergangenen Wochenende bei einem Mitarbeiterfest auf dem Manchinger Flugplatz seinen Ausstand gegeben.
