Ingolstadt (hl) Der oberste Strafverfolger der Region geht in den Ruhestand: Für Leitenden Oberstaatsanwalt Helmut Walter endet am 31. August die Dienstzeit. Der 65-jährige Jurist hat 14 Jahre lang an der Spitze der Staatsanwaltschaft Ingolstadt gestanden.
Zu seinem Nachfolger ist Walters bisheriger ständiger Vertreter, Oberstaatsanwalt Wolfram Herrle (59), bestimmt worden. Er tritt das Amt zum 1. Oktober an.
Der bayerische Justizminister Winfried Bausback wird den Stabwechsel in der Ingolstädter Ermittlungsbehörde voraussichtlich im November bei einem Festakt im Neuen Schloss persönlich vornehmen. Der genaue Termin hierfür steht aber noch nicht fest. Er kann erst fixiert werden, wenn die dortige Landesausstellung „Napoleon und Bayern“ wieder abgebaut worden ist.
Helmut Walter stammt aus Schwaben und hat nach dem 1970 in Neu-Ulm abgelegten Abitur in Augsburg und Genf Jura studiert. Den beiden Staatsexamen ließ er in München noch eine Promotion folgen, bevor er ebenfalls in der Landeshauptstadt in den Justizdienst eintrat. Bereits während seiner ersten Zeit ab 1978 am Landgericht München II war er für Gerichtsverfahren in der Region Ingolstadt zuständig; später folgten Verwendungen als Straf- und Familienrichter am Ingolstädter Amtsgericht, als Gruppenleiter bei der Staatsanwaltschaft München I und als Vorsitzender Richter am neuen Landgericht Ingolstadt.
Ende der 90er Jahre wechselte Walter endgültig wieder zur Staatsanwaltschaft und war ab Herbst 1999 stellvertretender Behördenchef in Ingolstadt, bevor er am 1. Mai 2001 als Nachfolger von Josef Grieser, der seinerzeit zum Präsidenten des Landgerichts ernannt wurde, das Amt des Leitenden Oberstaatsanwalts bei der hiesigen Strafverfolgungsbehörde antrat.
Der künftige Chef der Ingolstädter Staatsanwaltschaft ist dort ebenfalls seit längerer Zeit verwurzelt. Wolfram Herrle wurde in Wellheim im Kreis Eichstätt geboren und begann 1985 seine Laufbahn im bayerischen Justizdienst, die ihn unter anderem als Richter ans Ingolstädter Landgericht und ans Neuburger Amtsgericht führte, bevor er 1992 als Gruppenleiter zur Staatsanwaltschaft München I und in derselben Funktion 1994 zur Ingolstädter Ermittlungsbehörde wechselte. Dort ist er seit 2001 stellvertretender Chef.
Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ist für Straftaten in der gesamten Region 10 zuständig. Mit 18 Staatsanwälten bearbeitet sie jährlich um die 20 000 Verfahren aus Ingolstadt und den umliegenden Landkreisen.
