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STAATLICHE REALSCHULE

14.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:33 Uhr

In der Staatlichen Realschule Riedenburg hat die Zukunft längst begonnen. Das Motto von Schulleiter Thomas Dachs lautet "ständige Weiterentwicklung". Denn die jungen Menschen müssten auf künftige Herausforderungen umfassend vorbereitet werden. In diesem Zusammenhang nennt Dachs sogar etwas vermeintlich Altmodisches wie Werte- und Wissensvermittlung, aber natürlich auch die Dauerbrenner Globalisierung und Digitalisierung. Letztere sei neben Lesen, Schreiben und Rechnen die längst unverzichtbare vierte Kulturtechnik.

"Täglich kommt auf die Schüler die ganze Welt zu", weiß Dachs aus der Erfahrung mit den Kindern und Jugendlichen in der Bildungseinrichtung. Leider würden auch sämtliche Krisen auf diesem Globus auf die jungen Leute einwirken: "Dagegen können wir uns nicht wehren", bedauert der Pädagoge. Deshalb sei es für jede Schule unverzichtbar, den verantwortungsvollen Umgang mit der digitalen Technik zu lehren. Deren Chancen nutzen, aber vor den Gefahren warnen, lautet das Credo. Trotz der Umstellung auf neue Lernmittel und -methoden wird der Lehrer nicht überflüssig. "Die Schüler brauchen persönliche Begleitung", betont Dachs und zählt die wichtigsten sozialen Kompetenzen auf, die weiter hoch im Kurs stehen werden: Toleranz, Höflichkeit, Respekt sowie Hilfs- und Leistungsbereitschaft. Die Entwicklung schlägt inzwischen bis auf die Lehrpläne durch. Der Trend gehe weg vom Frontalunterricht, hin zu Gruppenarbeit und kooperativem Lernen, sagt Dachs. Dabei würden sogar die Eltern eingebunden. "Denn Teamdenken der Absolventen wird auch von den Unternehmen verlangt."

Wir müssen das Lernen individueller machen", bestätigt Carola Müller. Die Lehrerin für Biologie und Chemie leitet einen dreijährigen Schulversuch, der sich mit den Fragen rund um den Unterricht der Zukunft beschäftigt. Nach Müllers Erfahrung steigt die Motivation der Schüler, je mehr positive Resonanz sie erleben. Natürlich hat der Computer in den Unterrichtsalltag längst Einzug gehalten. 33 Tablets hat die Staatliche Realschule Riedenburg angeschafft. "Die Schüler gehen intuitiv mit den Geräten um", hat Carola Müller erlebt. "Die setzen sich davor und haben kein Problem." Man schaffe auf diese Weise Kompetenzen, die es bislang überhaupt nicht gab.

Systembetreuer Klaus Luber, der auch Lehrer für Biologie, Chemie, IT und Robotik ist, weist aber auf die Probleme hin, die der flächendeckende Einsatz von Computern für die Schulen mitbringt: "Einerseits sollen die Daten jederzeit und überall verfügbar sein, andererseits müssen wir sicherstellen, dass die personenbezogenen Daten geschützt sind." Luber plädiert hier für die Kontrolle durch Schule und Kultusministerium.