Waidhofen
Sprichwörter und ihr Ursprung

Waidhofener Frauenbund erkundete das Museumsdorf von Markus Wasmeier in Schliersee

19.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:24 Uhr

Einblicke in das bäuerliche Leben vergangener Jahre bekamen die Mitglieder des Waidhofener Frauenbundes bei ihrem Besuch im Museumsdorf von Markus Wasmeier in Schliersee. - Foto: oh

Waidhofen (oh) Einen kurzweiligen und lehrreichen Tag im Landkreis Miesbach verbrachten 40 Mitglieder und Freunde des Waidhofener Frauenbundes. Ziele des Tagesausflugs waren ein Lehrgarten in Holzkirchen und das Freilichtmuseum in Schliersee.

Nachdem mit einem Stau auf der Autobahn die erste Hürde genommen war, besuchten die Frauen den Lehrgarten des Obst- und Gartenbauvereins in Holzkirchen. Dort waren den Damen vor allem neue, effiziente Methoden zur Schneckenabwehr wichtig. Die Ausflüglerinnen erfuhren, dass ein Kupferband um ein Hochbeet oder ein Antischneckenzaun aus Metall zwar etwas teurer, dafür aber besonders effektiv seien.

Im 60 000 Quadratmeter großen Museumsdorf von Markus Wasmeier in Schliersee besuchten die Waidhofenerinnen die zwölf historischen Gebäude des Alpenvorlandes, darunter einen aus dem 16. Jahrhundert stammenden Bauernhof, die der ehemalige Skisportler gesammelt und restauriert hatte. In einem geführten Rundgang durchs Museum erwachte das karge Leben früherer Jahrhunderte. Anhand von brennenden Holzscheiten wurden den Besuchern auch die Lebensbedingungen in den Küchen der damaligen Zeit anschaulich vermittelt. Zwei Türen mussten wegen des Rauchs vom offenen Feuer auch im Winter offenstehen, Atembeschwerden waren die natürliche Folge. Ein in einem Käfig gehaltener Singvogel zeigte der Bäuerin an, ob eine akute Rauchvergiftung bevorstand. Daher der bis heute gebliebene Spruch: "Den hat's vom Stangerl g'haut". Das Feuer durfte keinesfalls ausgehen, das unabsichtliche Erlöschen hätte großes Unheil für den Hof bedeutet. Mit diesem rauchigen, zugigen Arbeitsplatz wollte keine Waidhofenerin tauschen.

Im angrenzenden Schlafzimmer hörten alle mit Staunen, dass die Menschen damals fast in Sitzposition in ihren überdachten Himmelbetten schliefen, da liegen als Zeichen des Todes gewertet wurde. Auf dem Baldachin des Bettes wurden Wertsachen wie Geld oder Schmuck deponiert, woher die Redewendung kommt: "Etwas auf die hohe Kante legen".

In einem anderen Gebäude zeigte eine Handweberin die Arbeitsschritte zum Herstellen eines Webteppichs. In Streifen geschnittene Stoffreste wurden gespult und dann am Webstuhl verwebt. Eine Teilnehmerin versuchte sich als Weberin und stellte fest, dass die Arbeit leicht aussieht, aber unvermutet viel Kraft kostete.

Zahlreiche Geräte und lebenswichtige Dinge des bäuerlichen Alltags wie Wagen und Rossgeschirr wurden in Nebengebäuden besichtigt und weckten so manche Erinnerungen an die eigene Kindheit. Bei Kaffee und Kuchen ließen die Teilnehmerinnen des Ausflugs den erlebnisreichen Tag ausklingen.