Beilngries
Sprache, Bilder und Töne

Dichterlesung mit Drehbuchautor Dirk Ahner an Realschule und Gymnasium in Beilngries

11.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:19 Uhr

Sehr gut angekommen ist die Dichterlesung mit Dirk Ahner. Er berichtete den Schülern von seiner Tätigkeit als Autor. - Foto: Platzer

Beilngries (plz) Dirk Ahner, Autor von Drehbüchern und Jugendromanen, hat Sechst- und Siebtklässlern am Beilngrieser Gymnasium und an der Altmühltal-Realschule aus der Fantasy-Geschichte "Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus" vorgelesen.

Die Mädchen und Buben befragten den Schriftsteller zu seiner Arbeit für Film und Fernsehen und erhielten nicht nur einen Eindruck von der Person Dirk Ahner, sondern auch Einblicke in die wirtschaftlichen Aspekte der Buch- und Kinoproduktion. "Ich bin immer gerne hier in Beilngries", sagte Ahner. Er wurde am 12. September 1973 in Horb am Neckar geboren, dann kam er in die Oberpfalz: "Ich bin nicht weit von hier zur Schule gegangen." 1993 machte Ahner sein Abitur am Ostendorfer-Gymnasium in Neumarkt. Heute lebt der Autor mit seiner Familie in München.

"Kennt ihr eigentlich den Unterschied zwischen einem Roman und einem Drehbuch", fragte er. Klar, die Schüler kannten sich gut aus. Ahner ist in beiden Bereichen zu Hause. Er verfasste Drehbücher für Fernsehserien wie "Die Gerichtsmedizinerin", zur Filmkomödie "Mord ist mein Geschäft, Liebling" schrieb er mit Sebastian Niemann das Drehbuch. Gemeinsam mit Regisseurin Christine Hartmann erstellte Ahner das Drehbuch zur Komödie "Frisch gepresst" in Anlehnung an das gleichnamige Buch von Susanne Fröhlich. Nach Florian Beckerhoffs Roman  "Frau Ella" schuf er 2013 das Drehbuch zur gleichnamigen Filmkomödie.

Bei der Dichterlesung wurde es dann Zeit für einen Auszug aus einem seiner Kinderbücher. Ahner stellte den Beilngrieser Schülern den ersten der zwei Bände über die Figur "Jonathan Harkan"  vor. Einen Roman vorgelesen zu bekommen und dann auch noch von demjenigen, der die Geschichte erfunden und aufgeschrieben hat, ist besser, als selber zu lesen - da waren sich die Mädchen und Buben einig.

Zur Verfilmung von Michael Endes Kinderbuchklassiker "Jim Knopf" hat Ahner das Drehbuch verfasst, wie weiter zu erfahren war. Wegen der Dreharbeiten war er gerade in Südafrika unterwegs. "Manchmal muss man Bücher auch modernisieren", sagte er. Endes Jim Knopf kann nicht lesen, Prinzessin Li-Si bringt es ihm erst bei. "Heutzutage ist das vor allem einem amerikanischen Publikum kaum mehr zu vermitteln."

So ein Drehbuch hatte Ahner dann auch dabei. Jeder durfte hineinschauen. "Aus einer Seite im Drehbuch wird ungefähr eine Filmminute", so Ahner. Ein Schüler fragte: "Was kostet eigentlich so ein Film" Ahner antwortete: "Eine deutsche Produktion zwischen vier und sieben Millionen, ein Harry-Potter-Film zwischen 150 und 200 Millionen Euro." Dann hatte aber auch Ahner eine Frage an die Schüler: "Was ist eigentlich besser: Film oder Buch" Die Meinungen waren verschieden, es entfaltete sich eine lebhafte Diskussion. Man kam zu dem Schluss, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen könne. Bücher arbeiten mit Sprache und Gedanken, Filme mit Bildern und Tönen. Ein Schüler fasste zusammen: "Der Roman macht einen eigenen Film im Kopf und man kann in den Kopf der Figuren reinschauen."