Pappenheim
Sportlich und organisatorisch eine Glanzleistung

PSV-Schwimmer richten Internationale Bayerische Meisterschaft in Pappenheim aus und holen dabei einige Medaillen

17.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
Das kleine, aber äußerst erfolgreiche Schwimmteam des PSV Eichstätt im Pappenheimer Freibad mit Emanuel Höfl, Jonas Schödl, Felix Sobietzki, Jörg Neumüller, Christina Neumüller, Magdalena Sattler und Tanja Fuchs. −Foto: Neumüller

Pappenheim (nej) Die Schwimmabteilung des Polizei-SV Eichstätt war am vergangenen Wochenende erneut Gastgeber einer Bayerischen Schwimmmeisterschaft.

Erstmals fand dieses Großereignis nicht in der Domstadt statt, sondern als Gast im Freibad der Stadt Pappenheim.

Nach zweijähriger Vorarbeit und intensiver Zusammenarbeit mit den Stadtwerken der Stadt Pappenheim sowie dem Bayerischen Schwimmverband konnten sich die PSV-Verantwortlichen für die zweitägigen Internationalen Bayerischen Sommermeisterschaften bewerben. Dass die Wahl auf Pappenheim fiel, war eine Mischung aus Zufall, aber auch Rücksicht. Da die Schwimmabteilung traditionell einmal im Jahr ihr internationales Jahrgangsschwimmen im Eichstätter Inselbad ausrichtet, wäre eine erneute Belegung des Schwimmbeckens, sechs Wochen später an einem zusätzlichen Wochenende, und das auch noch an zwei Tagen, nicht machbar gewesen. Aus Rücksicht gegenüber der Bevölkerung entschieden sich die Verantwortlichen des Polizei-SV, Jörg und Thomas Neumüller, bereits 2017 in der Region nach möglichen Alternativen zum Eichstätter Wettkampfbecken (das allerdings vollständig den Ansprüchen einer Landesmeisterschaft entsprechen würde) zu suchen. Und das war gar nicht so einfach!

Um Eichstätt herum verfügt mittlerweile nur noch die Stadt Beilngries und der Markt Kösching über ein Freibad mit einer 50-Meter-Bahn. Die Freibäder in Weißenburg, Neuburg und Ingolstadt schieden aus dem Grund aus, da sie jeweils eigene Schwimmvereine beherbergen. Andere Bäder wurden in den letzten Jahren zu "Kombi-Bädern" umgebaut. "Schwimmsport im Rahmen eines Wettkampfs ist dort nicht mehr möglich", so die Verantwortlichen.

Und so stieß man in Pappenheim auf offene Arme und konnte die Verantwortlichen von Stadt und Stadtwerken innerhalb kürzester Zeit dafür begeistern, 2019 die Internationalen Bayerischen Meisterschaften in deren Bad auszurichten. Ein 50-Meter-Schwimmbecken mit sechs Bahnen und 26 Grad Wassertemperatur, durchgehende 1,80 Meter Wassertiefe, ein beheiztes 25-Meter-Regenerationsbecken und großflächige Liegewiesen waren der ideale Einstieg für weitere Planungen zur Nutzung des dortigen Bades durch den PSV.

Insgesamt waren nun über 300 Teilnehmer von 77 Gastvereinen aus Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen sowie aus Österreich (Wien), Russland (u. a. St. Petersburg und Moskau), der Schweiz (Bern) und aus Serbien (Belgrad) in über 34 Einzelstrecken von 50 bis 800 Meter sowie acht Staffelstrecken in den Altersklassen von 20 bis 90 Jahren beim PSV Eichstätt am Start. Ein noch nie da gewesenes Teilnehmerfeld!

Und die Teilnehmer dankten es mit hervorragenden Schwimmleistungen und Ergebnissen. Herausragend dabei der Europarekord von Luise Knöpfle in der Altersklasse 80 (Jahrgang 1939) über 200m-Brustschwimmen in 4:00,42 Minuten, sowie "ihr" neuer deutscher Rekord über die 100m-Brust in 1:55,64 Minuten. Beispielhaft auch der neue österreichische Rekord von Bernhard Auner (Salzburg) in der Altersklasse (AK) 55 über 400m-Lagen in 5:49,72 Minuten. Erfolgreichste Mannschaft mit den meisten Titelgewinnen waren die Schwimmer vom TSV Lindau, gefolgt vom Team der SSG Neptun Germering und dem SC Regensburg.

Neben der großen Organisationsarbeit waren die PSVler auch noch mit einer kleinen, aber umso schlagkräftigeren Truppe vertreten. Erfolgreichster Medaillensammler der Domstädter war Felix Sobietzki in der AK 30 mit vier Goldmedaillen über 200m und 400m-Freistil, 200m-Schmetterling, und 200m-Brust. Silber konnte er über 100m-Schmetterling und 200m-Lagen gewinnen.

Top in Form ist auch weiterhin Jonas Schödl (AK 20). Über die 100m-Brust siegte er in 1:11,07 Minuten ebenso souverän wie über die 200m-Brust in 2:39,54 Minuten. Auf der 50m-Brust-Sprintstrecke sicherte er sich Silber in 32,04 Sekunden. Ein kompletter Medaillensatz ging an Emanuel Höfl (AK 20). Gold über 100m-Rücken in 1:10,34 Minuten, Silber über 100m-Freistil in 56,60 Sekunden und Bronze über die 50m-Brust in 33,10 Sekunden.

Über eine Silbermedaille freute sich Tanja Fuchs (AK 25) über 100 m Freistil in 1:19,75 Minuten.

Der amtierende Deutsche Meister über 50m-Brust in der AK 55, Jörg Neumüller, ließ es sich nicht nehmen, bei seinem Heimwettkampf über diese Sprintstrecke an den Start zu gehen. In sehr guten 34,30 Sekunden konnte er mit deutlichem Vorsprung als Erster anschlagen. Eine weitere Goldmedaille sicherte er sich bei seinem Start mit der Bezirksstaffel Oberbayern.

Ein weiterer Höhepunkt aus Eichstätter Sicht war der Gewinn der Goldmedaille der 4 x 100m-Lagenstaffel in 4:49,87 Minuten in der Besetzung Magdalena Sattler (Rückenschwimmen), Jonas Schödl (Brustschwimmen) Felix Sobietzki (Schmetterlingsschwimmen) und Christina Neumüller auf der abschließenden Kraulstrecke.