Geisenfeld
Sportabzeichen ist oft Familienangelegenheit

Beim TV wurden heuer 62 Prüfungen abgelegt – Schlechtes Vorbild der Eltern oft Grund für Bewegungsarmut

29.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:22 Uhr

Zweiter Bürgermeister Alfons Gigl (stehend 5. von links), BLSV-Referent Wolfgang Jahre (links) und TV-Obmann Jürgen Gigl (rechts) gratulierten den Teilnehmern an der Sportabzeichenaktion, von denen in diesem Jahr einige ein kleines Jubiläum feiern konnten: (sitzend von links) Christiane Kellerer, Gerhard Biegl, Marianne Kastl, Margit und Karl Steinberger - Foto: Bruckmeier

Geisenfeld (rry) 62 Sportabzeichen, 22 bei den Erwachsenen und 40 im Jugendbereich sind in der abgelaufenen Saison in der Leichtathletikabteilung des TV Geisenfeld abgelegt worden. Das sind fünf erfolgreiche Prüfungen mehr als im vergangenen Jahr. TV-Prüfungsobmann Jürgen Gigl, Zweiter Bürgermeister Alfons Gigl, BLSV-Referent Wolfgang Jahre und der TV-Vorsitzende Harald Bruckmeier gratulierten den Teilnehmern, von denen knapp ein Drittel die höchste Leistungsstufe in Gold erreicht hat.

„Das Sportabzeichen ist eine Familienangelegenheit, und das ist gut so“, meinte TV-Vorsitzender Harald Bruckmeier mit Blick auf Josef Leppmeier, der das Sportabzeichen gemeinsam mit seinen vier Enkeln Benedikt, Michael, Maximilian und Felix abgelegt hat. Aber auch bei den Steinbergers mit Papa Karl, Mama Margit sowie den Sprösslingen Andrea und Karl junior sowie den Geschwistern Sophia, Julian und Luca Huber steht der Sport hoch im Kurs.

Bruckmeier zitierte in seinem Grußwort eine jüngst erschienene Studie des Berliner Sportwissenschaftlers René Orgis über die zunehmende Bewegungsarmut bei Kindern, die zum Teil überraschende Ergebnisse erbracht habe. So seien nicht unbedingt der Computer oder der Fernseher im Kinderzimmer schuld daran, dass die Kids nicht in die Gänge kommen. Vielmehr kommt es laut Orgis auf das Vorbild innerhalb der Familie an. „Von den Kindern, die schlechte Testergebnisse haben, sagt jedes zweite, dass ihre Eltern auch keinen Sport treiben würden. Wenn Eltern Vorbilder sind, wenn sich die Erwachsenen viel bewegen, bringt das ihren Kindern mehr als ein Fernsehverbot“, zitierte Bruckmeier den Sportwissenschaftler.

Als „absolut nachahmenswert“ befand denn auch BLSV-Referent Wolfgang Jahre das Vorbild der Leppmeiers, Steinbergers und Hubers. „Wo Eltern keinen Sport treiben, ist es meist schwierig, die Kinder zum Sport zu bringen“, weiß der erfahrene Funktionär. Noch dazu, weil die Schule meist überfordert sei, die Kinder in Bewegung zu bringen. Als ein Negativbeispiel nannte Jahre den Schwimmunterricht. „Viele Jugendliche verlassen heute unsere Schulen, ohne Schwimmen gelernt zu haben.“ Doch genau das werde im Rahmen des Sportabzeichens verlangt.

Ebenso wie Wolfgang Jahre zeigte sich Geisenfelds Zweiter Bürgermeister Alfons Gigl von den erbrachten Leistungen beeindruckt. „Sie können mit dem Erreichten sehr zufrieden sein“, meinte er mit Blick auf 39 Prüfungen in Gold, 15 in Silber und acht in Bronze. Wolfgang Jahre bat die Sportler, dranzubleiben und riet dazu, ihre Ergebnisse mit ein wenig Vorbereitung und Training vor der ersten Abnahme noch zu verbessern. „Bronze schafft erfahrungsgemäß ein gesunder, mehr oder weniger ungeübter Sportler. Aber das Sportabzeichen ist seit seiner Reform vor einigen Jahren nun ein Leistungswettbewerb geworden, bei dem man sich selbst messen kann.“

Ungekrönter König unter den Sportlern des Turnvereins ist Herbert Gabler, der in diesem Jahr sein 32. Sportabzeichen in Empfang nehmen durfte. Knapp hinter ihm liegen Marianne Kastl, die mit 30 Wiederholungen ein kleines Jubiläum feiern konnte, Michael Eckl (28), Sigi Fröstl (28) und Uschi Dittmann (24). Weitere Jubilare waren in diesem Jahr Karl Steinberger senior (20), Margit Steinberger (20), Gerhard Biegl (20), Kathrin Heidersberger (10) und Christiane Kellerer (10). Sein erstes Sportabzeichen überhaupt legte Stefan Geipel ab. Weitere Urkunden gingen an Rita Wittmann-Mayr, Karin Klaritsch, Andrea Steinberger, Monika Rambach, Catharina Donnerbauer, Margit Pflügl, Bernd Meier, Michael Kruppa, Heidi Kuchenbuch, Jürgen Gigl und Claudia Vollmer.