Parsberg
Sport verbindet

Menschen mit und ohne Behinderung absolvieren gemeinsam Wettkämpfe

10.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:05 Uhr

Im Kugelstoßen versuchte sich Ludwig Wolf aus Hamberg unter den Augen des BLSV-Kreisvorsitzenden Robert Hoidn (2.v.l.) und des Bezirkssportwartes Jürgen Pohl (r.) - Foto: Sturm

Parsberg (swp) 49 Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder im Alter von vier bis 81 Jahren haben an einem besonderen Sportfest in Parsberg teilgenommen. Darunter befanden sich auch 23 Teilnehmer mit einem Handicap.

Die Veranstaltung auf dem Sportplatz des Gymnasiums wurde vom Bayerischen Landessportverband und dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband (BVS) Bayern, Bezirk Oberpfalz, organisiert. Schirmherren waren Staatssekretär Albert Füracker und Vizelandrat Josef Bauer (beide CSU). Es stellte sich als ausgezeichnete Plattform für Menschen mit und ohne Handicap heraus, um gemeinsam Sport zu betreiben.

Wegen der großen Hitze wurde der Ablauf geändert, unter anderem wurde nach Angaben des BLSV-Kreisvorsitzenden Robert Hoidn der 800-Meter- und der 1500-Meter-Lauf gestrichen und so aus dem Vierkampf einen Dreikampf gemacht. Die Läufe können zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Die für das Sportabzeichen noch fehlenden Schwimmdisziplinen dürfen bei den örtlichen Sportabzeichentreffs in den Frei- oder Hallenbädern des Landkreises oder beim Kreisschwimmfest der Sportjugend im Herbst absolviert werden.

Bezirkssportwart Jürgen Pohl aus Flossenbürg zeigte sich positiv überrascht über die vielen Teilnehmer. Der BVS-Bezirksfachwart für die Sportabzeichenabnahme, Herbert Gruber aus Seubersdorf, erklärte: „Es ist Jahr für Jahr eine tolle Sache, wen nicht behinderte und behinderte Athleten gemeinsam ihre Leistungen abrufen.“ Die 49 Teilnehmer an der „Olympiade für jedermann“ kamen aus Lupburg, Parsberg, Velburg, Lengenfeld, Neumarkt, Kemnathen und Lappersdorf. Alle erreichten sie die sportlichen Vorgaben für das Sportabzeichen und durften eine Urkunde und eine Medaille mit nach Hause nehmen.

Die vierjährige Magdalena Stigler aus Lengenfeld zum Beispiel warf den Schlagball acht Meter weit. Sie rannte in 10,5 Sekunden über 30 Meter und schaffte drei Meter beim Zonenweitsprung.

Unter den Sportlern mit Handicap befand sich auch Ludwig Wolf aus Hamberg in der Gemeinde Breitenbrunn. Er hatte vor 25 Jahren bei einem schweren Motorradunfall seine Beine verloren. Wolf ist ein Musterbeispiel dafür, dass man auch mit einem Handicap sportlich höchst erfolgreich sein kann. Im Jahr 2000 wurde er bei der alpinen Weltmeisterschaft der Behinderten Weltmeister im Riesenslalom mit dem Monoski. Bei den Winter-Paralympics in Salt Lake City in den USA zwei Jahre später hat der heute 46-Jährige zwei Bronzemedaillen gewonnen.