Neuburg
Spontanes Zusammenspiel der Vollblutmusiker

C.B. Greens Songwriter's Special mit Josephine Zwaan und Joe Marson fasziniert

27.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr
Eine starke Stimme aus New York entdeckt für die Kunstscheune in Marienheim: Joe Marson (links). −Foto: Heumann

Neuburg (lm) C.B.Green hat für sein Songwriter's Special diesmal mit Josephine Zwaan und Joe Marson zwei komplett unterschiedliche Stilisten eingeladen - genau hier, im Zusammenspiel, liegt der Reiz.

Es gehört schon eine gesunde Portion Souveränität als Künstler dazu, sich Leute einzuladen, die durchaus besser sein können als man selbst. Wenn man freilich selbst so gut ist wie C.B. Green, kann man es sich leisten. Und vor allem, wenn einer einfach so vernarrt ist wie er in gute Musik. Und das erklärt auch den stetigen Anstieg von Bekanntheitsgrad wie Beliebtheitsskala der von C.B. Green initiierten Songwriter's Specials. Sie sind Garant für Außergewöhnliches, stets Gutes, häufig sehr Gutes, für Sachen und Leute, auf die man sonst nicht so ohne weiteres stößt. So war's auch am Donnerstag wieder in Beneckes Kunstscheune in Marienheim, Keimzelle des ganzen Unterfangens im Grünen; sic der Name Green nicht zuletzt auch. Hier begann eine Minitournee durch die Kleinkunstforen der Region, sinnvoll, damit sich der enorme Aufwand etwas besser lohnt und vor allem auch mehr Leute in einen Genuss kommen, den es so wahrscheinlich kaum noch einmal geben wird.

Zwei vermeintliche Extreme scheinen da zunächst aufeinanderzuprallen, die so unschuldig wirkende, zarte Stimme der Holländerin Josephine Zwaan und der trotz der Helle in der Kopflage rauchig, stets ein wenig verrucht wirkende Joe Marson aus New York, aus Brooklyn im Speziellen. Da das Mädchen, das in koketter Naivität fragt, ob sich das Groß-werden überhaupt lohnt - dort der vom Leben gezeichnete Heroe, der den Highway wie so manchen Hinterhof wohl kennt.

Und wie nahtlos gehen die beiden Stimmen in einem vielleicht einmal kurz vor dem Auftritt abgestimmten Gig zusammen, als hätten sie aufeinander gewartet. Gerade dieses spontane Element fasziniert: wie zunächst ganz vorsichtig ein zweiter mit der Begleitung einsetzt, Marson plötzlich dann eine Melodie von Josephine Zwaan aufgreift, eigenhändig fortspinnt und im richtigen Moment zum Ausgangspunkt zurückfindet, damit das nun gemeinsame Projekt weitergehen mag. Joe Marson spielt dazu eine fulminante Akustikgitarre, rockig, mit Folk-Einschlag, balladesk, Jimmy Hendrix unplugged auf der Konzertgitarre.

Dazwischen, auch stilistisch C.B. Green, der Pop-Poet, der Gefühle nicht scheut und der den Rock kann. Drei starke Persönlichkeiten, die sich auch in ihrer Gegensätzlichkeit, aber auch Offenheit für Anderes und Neues prima ergänzen.