Riedenburg
Spielplatzoffensive nimmt Fahrt auf

Riedenburger Stadträte nehmen potenzielle Areale in Augenschein - Hundeverbot auf dem Friedhof

08.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr
Auf dem rund 3500 Quadratmeter großen Areal an der Michael-Reng-Straße könnte ein Abenteuerspielplatz entstehen. Die Fläche ist im ISEK-Sanierungsgebiet enthalten, die Errichtung des Spielplatzes könnte also mit 60 Prozent gefördert werden. −Foto: Schmied

Riedenburg (DK) Aktuell gibt es 33 Spielplätze in der Großgemeinde Riedenburg. Lange nicht genug, wie Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) angesichts der Bevölkerungsentwicklung findet. Einige Areale sollen darum instand gesetzt, andere ganz neu angelegt werden.

Aicholding, Hattenhausen, Gleislhof, Haidhof, Gundlfing und Perletzhofen: Diese Ortsteile hat der Ausschuss für Generationen, Sport und Soziales des Riedenburger Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung besucht. Der Grund für den Abstecher war in allen Fällen derselbe: die geplante Spielplatzoffensive des Rathauschefs. "Wir haben in Riedenburg durch den Zuzug immer mehr Kinder", erklärte er. Und diese bräuchten Orte, an denen sie sich austoben können. Wenn-gleich es in der Großgemeinde bereits über 30 Spielplätze gibt - "an manchen hat der Zahn der Zeit schon ganz schön genagt", so Lösch. Als generationenfreundliche Gemeinde wolle man den Kindern aber etwas bieten. Darum soll nachgebessert werden.

Auf dem rund 3500 Quadratmeter großen Areal an der Michael-Reng-Straße in Aicholding etwa könnte sich der Rathauschef einen Abenteuerspielplatz vorstellen. Einige Eltern hätten sich schon einmal Gedanken gemacht, so Lösch. Weil die Fläche im Sanierungsgebiet des jüngst beschlossenen Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) enthalten ist, winkt beim Ausbau des Spielplatzes eine 60-Prozent-Förderung. Die Kosten schätzte Bauamtsleiter Walter Schattat auf etwa 30 000 Euro. "Bei der Anschaffung von Multifunktionsgeräten ist man schnell mit 20 000 Euro dabei", sagte er. Hinzu kommt im Fall Aicholding die Finanzierung für Erdarbeiten - denn das Areal liegt am Hang. Und auch die Sicherheit der Kinder müsse gewährleistet werden, so Schattat.

In Hattenhausen steht zunächst der Austausch des Sands unter den Spielgeräten mit einem anderen Material an. "Sand vergrast gern und ist darum sehr pflegeintensiv", erläuterte Klaus Metko vom Riedenburger Bauhof. Hackschnitzel seien keine gute Alternative, da sie wegen Schimmelpilzbildung alle zwei bis drei Jahre komplett ausgetauscht werden müssten. Fallschutzmatten wären am besten, die Kosten belaufen sich pro Quadratmeter allerdings auf bis zu 100 Euro. Auf dem Spielplatz am Stadtweiher habe man Rundkornkies verwendet und damit im Grunde gute Erfahrungen gemacht. "Nur beim Rasenmähen fliegen die Steine, die auf der Fläche verteilt herumliegen, gerne mal durch die Luft", sagte Bauhofleiter Karl Schlagbauer. Eine Einfassung könnte das richten, etwa aus Hartgummi. Aber auch das sei teuer: "Der laufende Meter kostet 40 Euro", sagte Metko.

"Irgendeinen Tod müssen wir sterben", meinte Martin Schwarzmeier. Der Stadtrat der Bürgerliste plädierte für eine einheitliche Linie auf allen städtischen Spielplätzen. Im Fall Hattenhausen wird es nun wohl eine Hartgummieinfassung, die mit Rundkornkies befüllt wird. Die Geräte, die grundsätzlich für Kinder ab fünf Jahren geeignet sind, werden um Wipptiere und eine Nestschaukel für Kleinkinder ergänzt.

Auch in Gleislhof wünscht man sich mehr Geräte. Nach Ansicht des Gremiums ist das 950 Quadratmeter große Areal allerdings bereits gut ausgestattet. Der Sitz einer der beiden Schaukeln soll aber durch einen Korb für Kleinkinder ersetzt werden. In Haidhof werden zwei kleinere Spielplätze als Ersatz für den großen entsehen, der aufgrund eines Bauvorhabens weichen musste. Die Kinder können sich künftig in der Nähe der Schleuse und auf einem rund 275 Quadratmeter großen Areal an der Kapellenstraße austoben. Zu sehen war an dieser Stelle noch nicht viel. Nur das Gerüst der Schaukel steht schon bereit - in Stadtfarben. Diese Linie wolle man auch bei den übrigen Geräten im Gemeindegebiet durchhalten, versicherte Lösch.

Auch in Gundlfing würden sich die Bürger einen Spielplatz wünschen. "Das scheitert im Moment aber am Grundstück", erklärte Lösch. Er führe derzeit noch Verhandlungen, ob es möglich sei, eine Fläche anzupachten oder zu kaufen. Anders sieht es da in Perletzhofen aus. Die 230 Quadratmeter große Wiese vor dem Gasthaus Tratner gehört der Stadt. In diesem Ortsteil gibt es bisher keinen Spielplatz. Sobald es die Witterung im Frühjahr zulässt, soll hier losgelegt werden. Der Zaun sei bereits bestellt, erläuterte Metko. Aufgestellt werden zwei Wipptiere, eine Schaukel, eine Rutsche und eine Sitzgruppe. "Eine Beschattung gibt es bislang nicht. "Ein Baum wäre schön, zumindest für die Sitzgruppe", regte SPD-Stadträtin Susanne Wöhrl an. Die Geräte für die Spielplätze habe man teilweise bereits heuer bestellt, damit man möglichst im Frühjahr beginnen könne, so Schattat.

Zum Abschluss der Tour machte das Gremium vor dem Friedhof Halt. "Wir haben hier immer wieder Probleme mit den Hinterlassenschaften der Hunde", erläuterte Sabrina Gaul vom Ordnungsamt. "Das hat in letzter Zeit extrem zugenommen", sagte sie. Darum soll nun die Friedhofssatzung geändert werden. Erlaubt wären im Friedhof dann nur noch Assistenzhunde, etwa für blinde Menschen oder Diabetiker. In den Nachbarkommunen gebe es solche Hundeverbote. Riedenburg will nun nachziehen.