Neuburg
Spielerisch zum Ausbildungsberuf

Schülerinnen der Maria-Ward-Schule lernen mit dem mobilen Bildungsinfosystem der Arbeitsagentur ihre Talente kennen

27.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Neuburg (DK) Orientierung im großen Universum der Jobwelt: 30 Schülerinnen der Maria-Ward-Mädchenrealschule haben gestern Besuch vom mobilen Berufsinformationszentrum (BiZ) der Bundesagentur für Arbeit bekommen.

Das BiZ-Mobil, bestehend aus Berufsberater Sorin Ghera von der Zentrale der Bundesagentur in Nürnberg mit seiner technischen Ausstattung in Form von 30 modernen Tablet-Computern, ermöglichte der Klasse 9d eine Teilnahme an einem ausführlichen Selbst- und Orientierungstest. Als Ergänzung zu den 28 Berufsberatungszentren in Bayern bietet das mobile BiZ alle Kerninfos direkt im Klassenzimmer.

Drei Schulstunden am Vormittag bei Elke Kastl-Fitzek, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Ingolstadt, standen ganz im Zeichen der Orientierung, wobei die Mädchen durch die Ergebnisse gezielt dazu ermutigt werden sollten, auch technische Ausbildungsberufe zu entdecken. Berufsberater Ghera, der mit seinem BiZ-Mobil in ganz Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen unterwegs ist, betonte, dass die kombinierte Bewertung von eigenen Interessen und Stärken bei vielen Schülerinnen und Schülern zu überraschenden Ergebnissen außerhalb von klassischen Rollenbildern führe.

So konnten die Schülerinnen der Vorabgangsklasse über die Programme auf den Tablets nicht nur interessante Ausbildungsberufe aller Fachrichtungen entdecken, sondern ihre Eignung für die jeweiligen Berufsausbildungen auch direkt im Rahmen von kurzen Tests überprüfen. Hierfür wurden beispielsweise Aufgaben zur Beurteilung der persönlichen Konfliktfähigkeit oder mathematischen Fähigkeiten auf den Tablets der Schülerinnen angezeigt. Die teilnehmenden Jugendlichen sollten sich durch den Test "auch ein Stück weit selbst kennenlernen", so Ghera.

Kastl-Fitzek zeigte sich begeistert vom reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Auch Zeit- und Kostenersparnisse, die das mobile BiZ im Vergleich zu einer Fahrt zur nächsten Beratungsstelle in Ingolstadt aufweist, hob sie hervor. Die Bedienung der Geräte stellte die Schülerinnen vor keine Herausforderungen, da Smartphones und Tablets längst ein selbstverständlicher Teil ihres Alltags sind. Intuitiv und in Form eines kleinen Universums erfolgte schließlich die Darstellung der Testergebnisse, wobei mögliche Berufe grafisch als Planeten in unterschiedlichem Abstand vom eigenen Interessen- und Fähigkeitsschwerpunkt angezeigt wurden. Je näher die Planeten also am Zentrum des individuellen Universums lagen, desto stärker passten persönliche Interessen und Fähigkeiten laut Orientierungstest zum eigenen Profil. Durch persönliche Anmeldedaten im Testsystem war es für die Schülerinnen außerdem möglich, sich im Anschluss an die Veranstaltung zu Hause auf einem eigenen Endgerät weiter über die circa 350 in Deutschland angebotenen Ausbildungsberufe zu informieren.

Die 15-jährige Nena Bork wünscht sich für ihren zukünftigen Beruf Aufgaben mit "möglichst viel Action", weshalb sie sich insbesondere über die Laufbahnen im Polizeidienst informierte. Ihre gleichaltrige Sitznachbarin denkt nach dem Realschulabschluss über einen Einstieg bei der Bundeswehr nach. Die vom Tablet nach dem Selbsttest vorgeschlagene Berufsausbildung zur Lehrerin für Tanz und tänzerische Gymnastik nahm sie daher auch als "grundsätzlich passend, aber für mich nicht interessant" zur Kenntnis. Hier zeigte sich ein Vorteil des digitalen Informationssystems, denn die Schülerin konnte sich im Anschluss an die Tests frei auf den Seiten der Arbeitsagentur zu Berufsmöglichkeiten ihrer Wahl informieren.

Aemel Mubeen und Laetitia Reiser (beide 14) waren erleichtert, dass die Ergebnisse der Tests sich mit der eigenen Einschätzung ihrer Fähigkeiten deckten. So interessiert sich Aemel für Wirtschaftsthemen und bekam nach dem ausführlichen Test eine Ausbildung zur kaufmännischen Assistentin im Bereich Fremdsprachen empfohlen. Ihre Freundin resümierte, dass sie durch das mobile BiZ nicht nur Neues gelernt, sondern dabei auch Spaß gehabt habe. So sehen sich die Schülerinnen vor ihrem geplanten Abschluss in einem Jahr in Hinblick auf ihre Berufswahl in Zeiten der Digitalisierung als gut gerüstet.