Heideck
Spezialitätenmarkt macht Appetit auf mehr

Zweite Auflage mit regionalen Anbietern geht am Sonntag auf dem Heidecker Marktplatz über die Bühne

02.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:05 Uhr
Diese Direktvermarkter präsentieren ihre Produkte für den Spezialiätenmarkt am Sonntag in Heideck: Werner und Christine Christ, Elke und Werner Bernreuther und Daniel Endereß (vorne, von links). Sie werden unterstützt von Heidecks Bürgermeister Ralf Beyer, Regionalmanagerin Miriam Adel sowie Landrat Herbert Eckstein (hinten, von links) . −Foto: Foto: Meyer

Heideck (HK) Wenn Besucher einen Markt schon zur Halbzeit "leergefuttert" haben, ist das zwar ärgerlich, lässt sich aber dennoch als positives Zeichen werten. Nämlich als Zeichen des riesigen Interesses. Am Sonntag, 6. Mai, geht von 11 bis 17 Uhr die zweite Auflage des Heidecker Spezialitätenmarktes über die Bühne.

"Und dieses Mal sind wir besser vorbereitet", beteuert Bürgermeister Ralf Beyer. Den Ansturm im Vorjahr habe man doch glatt unterschätzt, gibt er zu."Unsere Erwartungen wurden in allen Belangen weit übertroffen", stellte auch Landrat Herbert Eckstein fest. Er hatte vor über einem Jahr die Idee zu dem Spezialitätenmarkt und schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen können sich Direktvermarkter aus der Region präsentieren. Zum anderen bringe man den Menschen den schönen Heidecker Marktplatz näher. "Die Leute sollen nicht nur durchfahren, sondern auch dableiben. Wir wollen hier etwas aufziehen, das es woanders nicht gibt", unterstreicht Eckstein das Alleinstellungsmerkmal dieses Marktes.

Neu dabei ist der Sojahof Bernreuther aus Landersdorf. Für das Pressegespräch hatte Elke Bernreuther ihr neuestes Produkt mitgebracht - Sojaöl aus heimischen Bohnen. "Die haben wir regional angebaut, getoastet, gepresst und abgefüllt", erklärte Bernreuther und präsentierte die ersten Ölflaschen. Gesund und sehr lecker sei das Sojaöl. "Das kann man sogar zum Backen verwenden."

Zum ersten Mal präsentiert sich auch der Pyraser Wald- und Wiesenimker Daniel Endereß mit seinem Honig. Was zunächst als Hobby begann, entwickelte sich zu einem beruflichen Standbein. "Ich habe bei einer Krankenkasse gearbeitet und bin immer unzufriedener geworden", erzählt Endereß. Seit etwa vier Jahren widmet er sich nur noch der Imkerei. Er muss aber auch mit Rückschlägen umgehen, diesen Winter überlebte nur die Hälfte seiner Bienen. Auf dem Markt in Heideck will er mit vielen Menschen sprechen und auch klar machen, dass Imkern ein Stück Umweltschutz bedeute. "Solche Leute sind doch ein Glücksfall für unsere Region", lobte Eckstein.

Genau davon lebt der Spezialitätenmarkt in Heideck: Zum einem können die Besucher nach Herzenslust verkosten und einkaufen. Zum anderen können sie mit den Direktvermarktern ins Gespräch kommen und gezielt Fragen nach Herstellungsmethoden oder Tierhaltung stellen. Zu bewundern und natürlich auch zu kaufen gibt es zudem regionales Kunsthandwerk, darunter gefilzte Schuhe, Monster und Taschen von Monika Moßner aus Thalmässing und gedrechselte Holzschalen, Flaschenöffner, Kugelschreiber und Füller von Michael Walther aus Hilpoltstein.

Der Großteil der fast 40 Aussteller kommt direkt aus Heideck beziehungsweise aus dem Landkreis Roth, nur vier stammen aus der weiteren Region. "Diese bieten ganz spezielle Sachen an, die es bei uns nicht gibt", erklärte Organisatorin Miriam Adel vom Regionalmanagement am Landratsamt Roth. Darunter sind die Freystädter Straußenfarm Erlbacher und die Bio-Gallowayzucht aus Raitenbuch. Allein diese beiden Anbieter unterstreichen, dass "wir keine Standardprodukte anbieten wollen", so Adel. "Es soll wirklich etwas Besonderes sein." Deshalb verkaufe man auch keinen herkömmlichen Kaffee, sondern Fair-Trade-Kaffee vom Weltladen Senfkorn in Hilpoltstein. Und auch bei den angebotenen Speisen habe man sich Ungewöhnliches einfallen lassen. So gibt es unter anderem Spargelbratwürste und Sauerbraten mit Kloß im Weggla. Bei einem Showkochen zeigt der Alfershausener Koch Christian Winkler zudem, wie die Rohstoffe der Direktvermarkter in leckere Speisen umgewandelt werden können.

Die Resonanz im Vorjahr sei hervorragend gewesen, berichtete der Heidecker Bürgermeister erfreut. Noch in den Wochen danach hätten immer wieder Leute angerufen und gefragt, wo sie denn die angebotenen Produkte kaufen könnten. "Jetzt muss nur noch das Wetter passen." Hier dürfte laut Wetterprognose allerdings das geringste Problem liegen - bei vorhergesagten 25 Grad Celsius und strahlendem Sonnenschein.

Monika Meyer