Breitenbrunn
Sperrholzadler mit 45 Schuss erlegt

26.09.2019 | Stand 02.12.2020, 12:58 Uhr
Adlerkönig Werner Wolf hält den Rumpf des Sperrholzvogels in der Hand. Claudia Wolf (rechts) hält ein noch ganzes Exemplar in der Hand, das beim nächsten Adlerschießen dran glauben muss. −Foto: Schützenverein

Breitenbrunn (swp) Viel Geselligkeit und Spaß herrschten dieser Tage beim Schützenvereins 1912 Breitenbrunn.

Beim Adlerschießen sicherte sich Schützenmeister Werner Wolf den Titel des Adlerkönigs.

Der rührige Schützenverein 1912 Breitenbrunn gehört zu den traditionsreichsten Schützenvereinen im Jura-Gau. Dort wird das sportliche Schießen genau so gepflegt, wie die Jugendförderung und die Geselligkeit. Das Adlerschießen war so eine Veranstaltung, sie geht auf die schon Jahrzehnte andauernde Freundschaft mit dem Südlichen Dortmunder Schützenbund zurück. Die Schützenbrüder und Schützenschwestern aus Breitenbrunn und Dortmund treffen sich in regelmäßigen Abständen. 2017 wurde in Breitenbrunn das 30-jährige Bestehen der Freundschaft gefeiert. Obwohl den historischen Marktflecken und die Ruhrpott-Metropole mehr als 500 Kilometer trennen, waren fast 20 Frauen und Männer aus Dortmund angereist. Der freudige Anlass wurde mit einem Gesellschaftsabend und einem Adlerschießen im Schützenstüberl gebührend gefeiert.

"Weil dieses Adlerschießen damals allen viel Freude und Spaß bereitet hat, haben wir uns dazu entschlossen, es mit in unsere regelmäßigen Vereinsschießen aufzunehmen und einen Adlerkönig zu ermitteln", sagte Schützenmeister Wolf. Vor einigen Tagen war es soweit. Wolf holte seine handwerkliche Ader hervor und schreinerte einen Adler aus acht Millimeter starkem Sperrholz mit Krone auf dem Kopf sowie mit einem Zepter in der rechten Kralle und einem Reichsapfel in der linken Kralle. Zwischen Rumpf, Füßen und Flügel, die als Trophäen bezeichnet werden, hatte Wolf eine weiße Markierung angebracht, auf die mit dem Luftgewehr geschossen werden musste und zwar solange bis eine der Trophäen abfiel. Abgeschossen vom Adler wurde zunächst der rechte Fuß mit dem Zepter, dann der linke Fuß mit dem Reichsapfel, gefolgt vom rechten und linken Flügel und schließlich vom Rumpf. Derjenige, der den Rumpf erledigte, durfte den Titel Adlerkönig 2019 mit nach Hause nehmen.

22 Schützen, darunter drei Jungschützen beteiligten sich am ersten Adler-Königsschießen des Schützenvereins 1912. Die Teilnehmer mussten zuerst eine Nummer ziehen. In entsprechender Reihenfolge wurde dann auf den Adler geschossen. Das Schießen war eine spannende Angelegenheit und es dauerte mehrere Stunden, bis der Adler zu Fall gebracht war.

Nach 55 Schüssen schoss Peter Lengenfelder das Zepter ab. Der Reichsapfel fiel bereits nach 26 Treffern, er ging an Josef Schindler. Nach 72 Schüssen schoss Kurt Martens den linken Flügel ab, nach 84 Schüssen Philomena Hauck den rechten. Nach 45 Schuss fiel der Rumpf und Werner Wolf wurde somit der Adlerkönig. Jedes gefallene Teil wurde mit großem Hallo gefeiert und jeder Schütze, der eine Trophäe abschoss, bekam einen Preis in Form von Wurstgläsern. Zum Abschluss gab es für alle eine Brotzeit, der Abend klang in geselliger Runde aus.