Neuburg
Spenden für ukrainische Kinder übergeben

Das Traumtheater kümmert sich um Flüchtlinge - "vorortsupport" transportiert Hilfsgüter an die ukrainische Grenze

05.04.2022 | Stand 09.04.2022, 3:35 Uhr
Spendenübergabe im Rathaus: (von links) Kulturreferentin Gabriele Kaps, Stadträtin Nina Vogel, Klara Leidl und Nikolas Gottschall von der Gruppe "vorortsupport", Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Tanja Kolb vom Traumtheater. −Foto: Hamp

Neuburg - Bei dem von der Kulturreferentin Gabriele Kaps (CSU) organisierten Konzert am 19. März in der Hofkirche haben die Besucher statt eines Eintrittsgeldes insgesamt 2000 Euro gespendet.

Sie wurden am Montag von Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) an die Vertreter von "vorortsupport" und des Traumtheaters übergeben. Der OB bedankte sich zunächst für das wunderbare Konzert, bei dem ein toller Mix hochkarätiger Musiker und Musikgruppen ohne Gage aufgetreten sei. Sein Dank galt der Organisatorin Gabriele Kaps und den Unterstützern aus dem Kulturamt. Kaps bedankte sich bei der Pfarreiengemeinschaft, die die Hofkirche öffnete, und der Mesnerin, die den Kirchenraum schmückte.

Um die Spende entgegenzunehmen, kamen von der Organisation "vorortsupport" mit der Stadträtin Nina Vogel (Grüne), Klara Leidl und Nikolas Gottschall drei junge Leute, die zusammen mit Lucia Eichhorn Hilfstransporte nach Korczowa an der polnisch-ukrainischen Grenze organisieren und durchführen. Die Idee dazu kam aber von ihrem Freund Bilgin Syonmez. "Er hat inzwischen seinen Job gekündigt und ist mit Sack und Pack nach Korczowa gezogen um dort zu helfen, bis der Krieg vorbei ist", berichtete Vogel. Die Neuburger Gruppe ist bereits dreimal mit den Hilfsgütern, die am Neuburger und Eichstätter Gymnasium und anderen Schulen gesammelt wurden, nach Korczowa gefahren. Dort habe man inzwischen eine Pension mit 18 Betten angemietet, damit Flüchtlinge erst mal ein Dach über dem Kopf hätten. "Am Donnerstag fahren wir wieder hin und brauchen vor allem Schlafsäcke und Isomatten", so Vogel. Auf dem Rückweg nehme man wieder Flüchtlinge mit.

Die werden in Neuburg unter anderen vom Traumtheater betreut. "Wir kümmern uns um die geflüchteten Familien, vor allem um die Kinder, die teils sehr traumatisiert hier ankommen", berichtete Theaterleiterin Tanja Kolb. Man wolle auch die Mütter entlasten, einen geschützten Raum und eine entspannte Atmosphäre bieten. Auf dem Gelände des Traumtheaters könne man dies montags, dienstags und donnerstags jeweils von 14 bis 18 Uhr anbieten. "Hier können sich die Geflüchteten untereinander, aber auch mit afghanischen Ortskräften und mit Neuburgern austauschen und sich gegenseitig kennenlernen," so Kolb. Sie lobte aber auch die Hilfsbereitschaft von Firmen, Gaststätten, Organisationen, Ämtern und Einzelpersonen: "Das Netzwerk der Hilfe wird immer größer", man habe inzwischen rund 8000 Kontakte, stellte sie zufrieden fest.

Als der OB zur Übergabe schreiten wollte, überraschte Tanja Kolb mit dem Vorschlag, den Großteil der Spenden, nämlich 1500 Euro, der Helfergruppe "vorortsupport" und nur 500 Euro dem Traumtheater zu geben, "weil wir tief beeindruckt sind von dem Engagement und auch dem Risiko, das die Leute doch eingehen". Und so geschah es dann auch.

rhp