Spektakuläre Unfallflucht mit mehreren Folgeunfällen

13.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:34 Uhr

Barbing (dk) Immer nur noch schlimmer machte es am späten Samstagvormittag ein 24-Jähriger aus Straubing. Nachdem er einem an der Ampel stehenden Audi ins Heck gefahren war, floh er und verursachte anschließend weitere Blechschäden. Es stellte sich heraus, dass er keinen Führerschein hatte und auch das Auto nicht ihm gehörte. Außerdem war er bundesweit aufgrund eines Haftbefehls gesucht.

Am Samstag gegen 11.20 Uhr fuhr ein 24jähriger Straubinger mit seinem roten Nissan Sunny auf der Umgehungsstraße Barbing/Abzweigung Guggenberger Weiher (Landkreis Regensburg) bei Rotlicht der dortigen Ampelanlage in das Heck eines bereits stehenden Audi TT eines 23jährigen Straubingers. Anstatt an der Unfallstelle stehen zu bleiben, floh der Unfallverursacher von der Unfallstelle.

Er setzte zurück und wollte am Audi TT vorbeifahren. Bei seinem Fahrmanöver streifte er den Mercedes einer 52jährigen Donaustauferin seitlich. Dazu fuhr er den rechten Außenspiegel des Chryslers eines 49jährigen Barbingers ab. Die Unfallbeteiligten versuchten den Unfallfahrer an der Unfallstelle festzuhalten, was jedoch nicht gelang. Dieser setzte rückwärts zurück bis zur Abzweigung Donaustauf und bog dort ab. Seine Flucht ging weiter, quer durch Barbing.

Am westlichen Kreisverkehr fuhr der 24jährige über die Verkehrsinsel und beschädigte dort die Verkehrszeichen. Auch verlor er hier die vordere Stoßstange seines Fahrzeuges, samt Kennzeichen. Beim Wiedereinbiegen in die B8 an der Ausfahrt Barbing-West nahm der Flüchtige einem weiterem Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt und touchierte diesen vorne rechts.

Die Flucht ging weiter in Richtung Regensburg. An der Abzweigung Irl wollte der 24jährige nach links abbiegen. Hierbei gefährdete er erneut einen weiteren Verkehrsteilnehmer. In Irl driftete er nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen eine Hausmauer.

Jetzt stieg der Bruchpilot aus seinem Fahrzeug aus und montierte sein hinteres Kennzeichen ab. Seine Flucht endete jedoch, da Passanten den Mann festhielten, bis die Polizei am letzten Unfallort eintraf. Bilanz der wilden Flucht waren insgesamt ca. 10.000 Euro Sachschaden und zwei leicht verletzte Personen. Beim Unfallverursacher konnten die Polizisten erhebliche körperliche Ausfallerscheinungen feststellen. Da nicht auszuschließen war, dass diese auf einen Medikamenten- oder Drogenkonsum zurückzuführen waren, erfolgte eine Blutentnahme.

Auf die Nachfrage, wo der 24jährige seinen Führerschein haben würde, gab dieser sofort an, dass er nie einen besessen hätte. Der Pkw Nissan, mit dem er unterwegs war, gehöre seiner Tante, aber die wisse nichts vom Ausflug ihres Neffen mit dem Fahrzeug, er habe sich dieses einfach genommen.

Einen Ausweis hatte der 24-Jährige auch nicht bei sich. Da jedoch erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der angegebenen Personalien des Herrn bestanden, erfolgte eine Überprüfung in den polizeilichen Datenbanken mittels Fingerabdruckscan. Jetzt klärte sich auch, warum der 24-Jährige nicht an den Unfallstellen zurückbleiben wollte. Unter seinen richtigen Personalien war er bundesweit aufgrund eines Haftbefehls gesucht.

Gegen den Straubinger wurde ein beachtliches Strafverfahren eingeleitet, wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort, unbefugten Gebrauch eines Autos, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Gefährdung des Straßenverkehrs und einigem mehr. Nach Abschluss der polizeilichen Sachbearbeitung wurde er in der Justizvollzugsanstalt Regensburg gebracht.