Jetzendorf
SPD will mehr Sitze im Gemeinderat

Ortsverein Jetzendorf wählt außerdem neuen Vorstand - Kreisvorsitzender Käser kritisiert Landrat Wolf

30.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:05 Uhr
Im Amt bestätigt: Der Kreisvorsitzende Markus Käser (von links) leitete bei der Jetzendorfer SPD die Wiederwahl von Alfred Hagn, Gisela Knöferl, Manfred Breitsameter und Thomas Kolbeck. −Foto: Ostermair

Jetzendorf (ost) Die SPD in Jetzendorf ist derzeit nur mit Manfred Breitsameter, dem Vorsitzenden des 16 Mitglieder zählenden Ortsvereins, im Gemeinderat vertreten.

Wie auf der Jahreshauptversammlung zu hören war, ist es das erklärte Ziel, durch die Gemeinderatswahl 2020 mit zwei Parteimitgliedern in das Gemeindeparlament einzuziehen - was dem Ortsverein durchaus realistisch erscheint.

Der SPD-Kreisvorsitzende, Markus Käser, der die Vorstandsneuwahlen in Jetzendorf leitete, ist davon überzeugt, dass sich mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten das Ziel für zwei Leute im Gemeinderat am leichtesten erreichen lässt. Noch aber ist man in der Jetzendorfer SPD nicht so weit, einen Bürgermeisterkandidaten zu stellen.

Breitsameter ist schon froh, den Wählern 2020 eine gute Gemeinderatsliste anbieten zu können. "Denn es wär schon schön, künftig nicht mehr alleine vertreten zu sein", so der SPD-Ortsvorsitzende. 13 der 16 SPD-Mitglieder waren auf der Hauptversammlung vertreten und einstimmig wählten sie Breitsameter wieder zum Ortsvorsitzenden sowie Thomas Kolbeck zu seinem Vertreter.

Auch Alfred Hagn, der schon seit 42 Jahren die Kasse der Jetzendorfer SPD führt, erhielt wieder das Vertrauen der Genossen. Weiter wählte man Gisela Knöferl zur Schriftführerin sowie Brigitte Stecker und Horst Dondrup zu Kassenprüfern.

Zu Delegierten für die Kreisversammlung und Aufstellungskonferenz wurden Breitsameter und Knöferl gewählt, Ersatz-Delegierte sind Margarete und Horst Dondrup. Es gab bei allen Wahlgängen keine einzige Gegenstimme.

Breitsameter appellierte an die Versammlung, für die in seinen Augen wichtige Europawahl am 26. Mai zu werben und auch selbst das Wahlrecht zu nutzen. Er wies auch auf die bescheidenen SPD-Aktivitäten im Laufe des vergangenen Jahres hin. Da hat man das Wasserwerk der Gemeinde besichtigt und mehrere Stammtische abgehalten. Jetzendorf sei auch bei der 100 Jahr-Feier der SPD in Pfaffenhofen vertreten gewesen und hat auch am Workshop zur Europawahl teilgenommen. Unklar ist noch, ob sich die SPD heuer am Ferienprogramm der Gemeinde beteiligt. Von einer bescheidenen, aber gesunden Kassenlage berichtete Alfred Hagn.

Dass er mit der CSU-geprägten Kreispolitik wenig zufrieden ist, gab Markus Käser zu verstehen. Die Unzufriedenheit mit der Politik von Landrat Martin Wolf komme auch mit der neuen, geplanten Liste zum Ausdruck, die womöglich bei der Kreistagswahl antreten werde. Sorgen bereitet Käser das Voranschreiten der CO2-Problematik. Was erneuerbare Energien angeht, sei der Landkreis Pfaffenhofen Lichtjahre von den Zielen entfernt. Käser sprach sich auch für ein Forcieren des Öffentlichen Personennahverkehrs aus. "Davon spricht die SPD ja schon seit Jahrzehnten, aber es ist nicht viel geschehen. " Ob die Überarbeitung des Nahverkehrsplans Besserung verspricht, müsse sich erst zeigen.

Käser sprach auch von einer kuriosen Situation im Landratsamt, "denn die CSU versteht sich mit ihrem eigenen Landrat nicht mehr". Ohne Führung mache sich das Landratsamt schnell selbstständig. Es liege einiges im Argen, mit Baugenehmigungen sei das Landratsamt immer noch gleich langsam.

Weil sich bei den Bürgern kaum eine Kreisidentität entwickeln könne, müssten nach Käsers Meinung die Gemeinden gestärkt werden. "Da kann man gesunde Identität leben. Wir wollen auf unserer Kreistagsliste auch Bewerber aus Jetzendorf dabei haben und mit einer guten Liste punkten", unterstrich der Kreisvorsitzende.