SPD will für frischen Wind sorgen

26.11.2007 | Stand 03.12.2020, 6:19 Uhr

Die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD für die Stadtratswahl am 2. März nächsten Jahres stellten sich in der Nominierungsversammlung vor. - Fotos: Duft

Beilngries (duh) Viel frischer Wind in der Beilngrieser SPD: Der Ortsverband nominierte am Wochenende eine ungewöhnlich junge Liste für die Kommunalwahlen 2008. Fünf der 20 Kandidaten sind um die 20 Jahre alt.

Seit Claudia Bach im Februar dieses Jahres den Beilngrieser SPD-Ortsverband übernommen hat, hat sich einiges verändert. Statt der "alten Riege" dominieren nun neue Namen und vor allem junge Kandidaten die Stadtratskandidatenliste. Nur sechs der Listenplätze sind von Personen besetzt, die bereits zuvor für den Stadtrat kandidiert haben.

Im Saal des Beilngrieser Gasthofs herrschte eine regelrechte Aufbruchstimmung, als Claudia Bach am Freitagabend die neue SPD-Truppe vorstellte: "Wir wollen mit Leuten, die sich interessieren und engagieren, frischen Wind in die Beilngrieser Politik bringen." Bach zitierte aus einem DK-Artikel den CSU-Ortsverband, der seine Kandidaten vor einer Woche nominiert und sie als eine "schlagkräftige Mannschaft" bezeichnet hatte. "Wir müssen nicht schlagkräftig sein, sondern uns mit den Problemen der Bürger auseinandersetzen", machte Bach klar. Die SPD wolle sich nicht wie die CSU auf zahlenmäßige Stärke berufen, sondern sich um die Belange der Bürger kümmern.

Bach freute sich über das große Interesse junger Leute an der Parteiarbeit und hob besonders das Engagement des 21-jährigen Wehrdienstleistenden Daniel Weitzel und des 19-jährigen Jura-Studenten Matthias Hensel hervor: "Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die die beiden in den vergangenen Monaten in den Aufbau unserer Liste gesteckt haben." Bach machte aber auch keinen Hehl daraus, dass es nicht immer einfach gewesen sei, so viele neue Kandidaten für die SPD-Liste zu finden. Umso stolzer sei sie nun, "eine so tolle Mannschaft mit 14 neuen Gesichtern präsentieren zu können".

Im Laufe des Abends kristallisierte sich immer mehr heraus, was die meisten "SPD-Neulinge" zur Kandidatur bewogen hatte. Bei den Einzelvorstellungen der Kandidaten wurde zunehmend der Unmut über die derzeitige Situation im Stadtrat deutlich. Helmut Schloderer, Listenzweiter, berichtete von seinen Beobachtungen auf Stadtratssitzungen: "Das Auftreten des Bürgermeisters und die Mehrheit der CSU im Stadtrat sind eine äußerst ungünstige Konstellation." Auch Max Lipp, Siebter auf der Kandidatenliste, möchte etwas gegen den "Klüngel im Stadtrat" tun. Reinhard Dunkel, der auf Platz 19 der SPD-Liste kandidiert, machte auf die Symbolik der räumlichen Situation im Stadtrat aufmerksam: "Bürgermeister Uhl thront auf einem Podest und spricht durch ein Mikrofon, die Stadträte sitzen deutlich unter ihm."

In einem kurzen Rückblick ließ Vorsitzende Claudia Bach das vergangene Vereinsjahr Revue passieren. Das Grillfest im Sommer sei heuer mit 38 Besuchern sehr gut angenommen worden. Man habe in Breitenbrunn beim Aufbau eines SPD-Ortsverbandes mitgeholfen. Außerdem habe es ein Treffen aller SPD-Ortsverbände der Jura-2000-Region in Greding gegeben, das großen Anklang gefunden habe. Weitere Zusammenkünfte seien geplant; das nächste Ziel sei es, Franz Maget, SPD-Fraktionschef im Bayerischen Landtag, nach Beilngries einzuladen.

Eine Ehrung gab es für Alfred Mahler, der langjähriges verdientes Mitglied im SPD-Ortsverband ist. Zu seinem 70. Geburtstag bekam er einen gerahmten Druck von Beilngries überreicht.