Parsberg
SPD setzt auf Jugend

11.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:04 Uhr

Parsberg (swp) Die SPD im Parsberger Stadtteil Darshofen hat unter dem Thema "Wahl-Halbzeit" Bilanz gezogen. Mit dabei: die stellvertretende Landeschefin Annette Karl und Neumarkts Vize-Landrätin Carolin Braun aus Dietfurt.

In der roten Hochburg Darshofen findet seit mehr als 40 Jahren und immer zu Beginn der Fastenzeit eine politische Veranstaltung der Sozialdemokraten statt – allerdings inzwischen bereits zum zweiten Mal in Folge nicht am Aschermittwoch, sondern einen Tag darauf, am Donnerstag. Nahezu aus allen SPD-Ortsvereinen im Landkreis Neumarkt waren Vertreter erschienen.

Kritik an CSU

Gleich zu Beginn widmeten sich die Roten dem Erzfeind, der CSU, und deren gescheitertem Minister, Karl-Theodor zu Guttenberg. Der Musiker Markus Diepold spielte mit der Quetschn einen musikalischen Verriss. "Gutti, Gutti noch einmal" wurde vielstimmig mitgesungen.

Bayerns SPD-Vizechefin Karl war direkt von einer Kundgebung in Mitterteich nach Darshofen gekommen. Ihre leidenschaftliche Rede wurde immer wieder von spontanem Beifall unterbrochen. Zur aktuellen Bundespolitik erklärte sie, dass sich die Bundesregierung auf einem Weg zurück in die Vergangenheit befinde, zum Beispiel bei der Atompolitik. "Angela Merkel und ihr Kabinett werden politisch von Lobbytruppen getrieben, die sie schon im Wahlkampf finanziell unterstützt haben", sagte die Abgeordnete.

Nächstes Angriffsziel war Ministerpräsident Horst Seehofer, den sie als politischen Wackel-Dackel bezeichnete. "Der neue Hoffnungsträger der CSU ist der alte, und der Horsti sieht genauso noch so alt aus wie vor einem Jahr", so Karl.

Vize-Landrätin Carolin Braun aus Dietfurt widmete sich hingegen den eigenen Reihen und freute sich, dass in vielen SPD-Ortsvereinen junge Leute die Verantwortung übernommen haben. Auch im Kreistag habe es die SPD als einzige Fraktion geschafft eine gesunde Mischung aus Jung und Alt zu finden. Im Juso-Kreisverband habe eine junge Mannschaft um den Breitenbrunner Andreas Gabler für frischen Wind gesorgt. Braun gab sich auch zuversichtlich, dass die Genossinnen und Genossen demnächst mit Josef Schlierf den neuen Bürgermeister in Seubersdorf stellen werden (siehe eigenen Bericht). "Die SPD fürchtet nicht die Meinung und die Beteiligung der Bürger, sondern sie begrüßt sie ausdrücklich" so die Vorsitzende des Kreisverbandes.

Ja zu Gymnasium

Noch ist allerdings Helmut Himmler aus Berg ist der einzige rote Bürgermeister im Landkreis. Er kündigte an, dass die SPD-Kreistagsfraktion mehrheitlich für den Neubau des Willibald-Gluck-Gymnasiums in Neumarkt stimmen werde. Himmler forderte auch dazu auf, mit einer klugen und zugleich attraktiven Kommunalpolitik zu versuchen, die jungen Menschen in der hiesigen Region zu halten – ein Problem, mit dem unter anderem Breitenbrunn zu kämpfen hat.