Spatzen vertreiben die Panther

21.03.2007 | Stand 03.12.2020, 6:55 Uhr

Ingolstadt (DK) Gestern Nachmittag hatten die Handwerker das Sagen. Bei den Umbauarbeiten für das Konzert der Kastelruther Spatzen rumpelte und schepperte es in der Saturn-Arena gewaltig. Vom Play-off-Zauber des Abends zuvor war nichts mehr zu spüren. Dabei hatten die Cracks des ERC beim 6:2-Sieg gegen Köln am Dienstag die Halle in ein Tollhaus verwandelt.

"Es war wieder kein leichtes Spiel. Schließlich lagen wir bereits 0:2 zurück", bilanzierte Sportmanager Stefan Wagner. Deshalb sei es dem Team doppelt hoch anzurechnen, dass es nicht aufgegeben habe. Zwar führen die Haie im Viertelfinale immer noch mit 2:1, im Umfeld des Ingolstädter Eishockeyklubs hat manchen Anhänger dennoch der Traum vom Finale befallen. So skandierte nach der Partie eine Hand voll Fans auf dem Weg zum Parkplatz: "Fiiiinale oho, Fiiiinale oho." Freilich mit vom Siegesbier gelockerter Zunge.

So weit wollte John Tripp am Tag nach der Auferstehung des ERC nicht gehen. Der Panther-Stürmer sieht die Chancen für sein Team allerdings deutlich verbessert. "Wir sind jetzt endlich in den Play-offs angekommen. Am Freitag lastet der Druck auf Köln. Wenn wir mit der gleichen Leidenschaft wie am Dienstag spielen, dann dauert die Serie noch ein bisschen", erklärt Tripp. Über seine Zukunft hüllt sich der Nationalspieler noch immer in Schweigen. "Dazu äußere ich mich erst nach den Play-offs".

Bereits heute Vormittag macht sich der ERC-Tross auf den Weg nach Köln. Einen Tag früher als geplant. Schuld daran sind eben die Kastelruther Spatzen. Für das Konzert der Musikanten aus Südtirol haben gestern Nachmittag die Vorbereitungen in der Saturn-Arena begonnen. Das Abschlusstraining vor der Abfahrt ins Rheinland fiel für den ERC somit flach. Stattdessen gehen die Panther heute Abend dort aufs Eis. "Das ist sicher nicht optimal, aber es gab keine Alternative", erklärt Wagner.

Glen Goodall hat derweil von den Ärzten grünes Licht erhalten. Der ERC-Kapitän hatte nach einem Stockschlag von Haie-Verteidiger Lasse Kopitz kurz vor Spielende das Eis verletzt verlassen. "Er hat großes Glück gehabt. Das war wirklich ein ganz übles Foul", ärgert sich Wagner. Derweil heizen die Haie die Stimmung vor Spiel vier bewusst an. So nennt Manager Rodion Pauels den Freispruch für Yannic Seidenberg "eine schallende Ohrfeige für den Sport", und Geschäftsführer Thomas Eichin spricht von einem "Skandal".

Gut möglich, dass es bei so viel Emotionen morgen wieder rumpelt und scheppert. Dann allerdings auf dem Eis in der Kölnarena.